Adressen
Mit diesem Menupunkt kann der zentrale Adressstamm unterhalten werden. Er hat dieselbe Funktion wie der gleiche Menupunkt in der Anwendung Finanz.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Adressen.
Adressen von Kunden bzw. Lieferanten können ebenso im Kunden- bzw. Lieferantenstamm unterhalten werden. Dabei wird der zentrale Adressstamm automatisch nachgeführt.
Im Adressstamm lassen sich Adressen auf der Zeitachse unterhalten (Adressmanagement)
Im Kunden- und Lieferantenstamm wird die Adresse angezeigt und bearbeitet, die am Systemdatum gilt.
Vgl. auch Übersicht Adressdaten.
Währungen
Basiswährung
Die Basiswährung entspricht der Währung, in welcher die Bücher eines Mandanten geführt und rapportiert werden. (Sofern Infoniqa ONE 200 Finanz eingesetzt wird: Die Basiswährung von Infoniqa ONE 200 Finanz)
Fremdwährung
Als Fremdwährung werden alle Währungen neben der Basiswährung verstanden.
Fremdwährungen können im Währungsstamm verwaltet werden. Buch- und Bewertungskurse zu den Fremdwährungen werden jedoch im Kursstamm verwaltet.
Kontoführung in Fremdwährung erfolgt nach dem Prinzip „Doppelte Betragsspalten“. Das heisst, dass ein Beleg in Fremd- und Basiswährung geführt wird (nicht jedoch die Detailzeilen). In statistischen Auswertungen kann jederzeit aufgrund der Kurse und des Basiswährungstotals aus dem Beleg umgerechnet werden.
Die internen Werte (z.B. der Einstandspreis) werden nur in Basiswährung geführt.
Kurse
Die Kurse können grundsätzlich frei erfasst werden, pro Tag max. 1 Kurs je Buchungsart. Für die Belegerfassung wird für Verkaufsbelege der Debitorenkurs (Buchungsart 1), sofern nicht vorhanden der Hauptbuchkurs (Buchungsart 0), für Einkaufsbelege der Kreditorenkurs (Buchungsart 2) genommen.
Währungen und Kurse werden auf dieselbe Art verwaltet wie in der Anwendung Finanz.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Währungen bzw. Kurse.
Steuersätze
Steuersatz-Zuteilung allgemein
Die Steuersätze sind grundsätzlich dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Steuer-Abrechnungsgruppen und Steuersätze.
Für den Auftrag sind jedoch die Felder "UST-Klassifizierung" und "Marktzugehörigkeit" von besonderer Bedeutung (in Infoniqa ONE 200 Finanz werden diese Felder nicht beachtet).
Ausnahmefall:
Mit der Einstellung „Fixer Steuercode verwenden“ in den Einstellungen Register Belegzeilen kann festgelegt werden, dass in jedem Fall der Steuercode beim Preis im Artikelstamm verwendet wird.
Gemäss den in der EU geltenden Regeln wird der MwSt-Satz aufgrund der Kriterien des Artikels und des Kunden bestimmt:
-
Jeder Artikel wird in eine Kategorie der Steuerpflicht (UST-Klassifizierung) eingeteilt.
-
Die Kunden wiederum in ihre Zugehörigkeit zu einem Markt (Marktzugehörigkeit).
Da im Warenverkehr der MwSt-Satz nicht allein vom Artikel selbst, sondern auch vom Abnehmer (resp. dessen geographischer Lokation) abhängig ist, kann ein Steuersatz nur aufgrund der Kriterien des Artikels und des Kunden bestimmt werden.
Alle anderen Angaben, wie z.B. ein Steuersatz beim Preis des Artikels haben, wenn überhaupt, nur sekundären Charakter und werden nur eingesetzt, wenn die Basiskriterien nicht vollständig sind.
"Steuerfrei" buchen (wie in Finanz) ist im Auftrag nicht möglich.
Mehrwertsteuer- oder Pauschal-Steuersatz
Für den Verkauf ist nicht nur der Typ ‚M’ (Mehrwertsteuer), sondern auch ‚P’ (Pauschal) erlaubt, wobei Mehrwertsteuer den Vorrang hat.
Die Reihenfolge zwischen den ersten 2 Punkten kann durch das Flag „Fixer Steuercode verwenden“ in den Einstellungen Register Belegzeilen getauscht werden:
Wenn dieses gesetzt ist und beim Preis ein Steuercode manuell eingetragen ist, dann hat dieser Steuercode Vorrang vor dem aus den Werten ermittelten Steuercode.
In den Einstellungen, Register Verkauf/Einkauf 1/n, kann festgelegt werden, dass bei Kunden mit der Marktzugehörigkeit 990-999 die Umsatzart bei der Ermittlung des Steuercodes nicht berücksichtigt wird.
Angaben im Steuerstamm
Der Steuerstamm enthält folgende Felder:
Name |
Bedeutung |
Werte |
---|---|---|
sttyp |
Steuertyp |
V=Vorsteuer, M=Mehrwertsteuer, P=Pauschal |
Umsart |
Brutto/Netto |
B=Brutto, N=Netto |
Ustklasse |
UST-Klassifizierung |
1=voll, 2=vermindert, 3=frei |
Marktzugehörigkeit |
Marktzugehörigkeit |
1=Grosshandel Inland, |
(*) Für Mandanten in der Schweiz gilt:
-
Schweiz = Grosshandel Inland oder steuerfrei Inland.
-
Export = „Ausserhalb EU“
Eine Nutzung der Marktzugehörigkeit 2 und 3 sollte nur in Ausnahmefällen (wenn exakt deren Funktionalität gebraucht wird) gemacht werden. Allenfalls sind die Texte der Code-Tabelle entsprechend anzupassen.
Felder im Kundenstamm (Debitoren)
Im Kundenstamm (Debitorenstamm) muss für eine automatische Ermittlung des Steuersatzes die Marktzugehörigkeit erfasst sein. Nur dann ist gewährleistet, dass für das Inland und für den Export der jeweils richtige Steuersatz vorgeschlagen wird.
Name |
Bedeutung |
Bemerkung |
---|---|---|
Umssteuernr |
Umsatzsteuernummer des Debitors |
Diese muss für Innergemeinschaftliche Lieferungen vorhanden sein. |
Marktzugehörigkeit |
Marktzugehörigkeit |
Inland, Innerhalb EU, Ausserhalb EU (* s. oben beim Steuerstamm) |
Felder in Konditionen/Preise
Die Preise müssen noch entsprechend klassifiziert werden, um den Steuersatz bestimmen zu können. Diese Klassifizierung gibt den „Grad“ der Steuerpflicht an.
Name |
Bedeutung |
Bemerkung |
---|---|---|
Umsart |
Umsatzart |
1=Brutto, 2=Netto |
Ustklass |
UST-Klassifizierung |
1=voll, 2=vermindert, 3=frei |
Stid |
Steuersatz |
alternative Angabe, s. unten (**) |
(**) Regeln für die Eintragung eines Steuersatzes:
-
Wenn ein Preis als Brutto gesetzt wird, muss ein Steuercode eingegeben werden, mit Ausnahme des Pauschalmandanten. Der Steuersatz ist informativ und zeigt an, welche Steuer im Bruttopreis eingerechnet wurde und dient nur dann als Vorschlagswert, wenn keine Ust-Klassifizierung gewählt wurde.
-
In allen anderen Fällen kann ein Steuersatz und/oder eine UST-Klassifizierung angegeben werden. Wenn ein Steuersatz gewählt wird, muss dieser mit dem Flag "Brutto"/"Netto" und der UST-Klassifizierung (und umgekehrt) übereinstimmen.
Ein allenfalls eingegebener Steuersatz ist informativ und dient nur dann als Vorschlagswert, wenn keine UST-Klassifizierung gewählt wurde.
Zweck des Steuersatzes beim Preis
Die Angabe eines Steuercodes beim Preis in den Stammdaten hat somit nur zwei Aufgaben:
-
Informative Angabe, wenn der Preis brutto ist.
oder -
Vorschlag, sofern die Kriterien zur automatischen Ermittlung eines Steuercodes fehlen.
Siehe auch Stammdaten Steuersätze.
Ermittlung eines Steuersatzes
Grundsätzlich wird erst auf der Zeile, wo eine Buchung vorbereitet wird, ein Steuercode benötigt. In den Stammdaten kann (in gewissen Fällen muss) ein Steuercode sein, es können aber auch andere Kriterien angegeben sein. Für die Ermittlung eines Steuercodes gelten die nachfolgenden Regeln in der angegebenen Reihenfolge:
-
Wenn beim Preis eine UST-Klassifizierung angegeben ist, wird der Steuersatz aus dieser Klassifizierung, Brutto/Netto, Marktzugehörigkeit (s. nachfolgendes Schema) ermittelt (falls vorhanden und gültig)
oder -
Wenn beim Preis keine UST-Klassifizierung angegeben ist, wird der Steuersatz des Preises genommen (falls vorhanden und gültig)
oder -
Wenn beim Preis kein Steuersatz vorhanden ist, dann wird der Steuersatz aus der Kalkulation des Artikels genommen (falls vorhanden und gültig)
oder -
Wenn in der Kalkulation kein Steuersatz vorhanden ist, wird der Steuersatz des im Kundenstamm vorgeschlagenen Kontos aus dem Kontenplan genommen
oder -
Wenn im Konto kein Steuersatz vorhanden ist, wird der Steuersatz aus den Einstellungen, Register Verkauf/Einkauf 1/n (Steuersatz Verkauf) genommen (falls vorhanden und gültig)
oder -
Wenn aus keinem Kriterium ein Steuersatz ermittelt werden konnte und der Mandant nicht «pauschal» ist, muss der Steuersatz eingegeben werden.
Regel für die Ermittlung des Steuercodes gemäss Kriterien
-
aus dem Kunden die Markzugehörigkeit (Feld "marktzghkeit" aus dem Kundenstamm)
-
Umsatzsteuerklasse aus Preis (Feld "Ustklass")
-
Flag Umsatzart aus Preis (Brutto/Netto)
-
Das Valutadatum des Beleges (ergibt jüngster Satz mit Gültigkeit von)
-
Steuertyp gemäss Anwendung (Verkauf=Mehrwertsteuer, Einkauf=Vorsteuer)
Mit diesen Kriterien lässt sich eindeutig ein Steuersatz ermitteln.
-
Wenn zwei Steuersätze mit gleichen Kriterien (Marktzugehörigkeit, Ustklass, Umsart und Gültigkeit) vorhanden sind, wird der erste gelesene Steuersatz genommen.
-
Wenn einer der Steuersätze ein jüngeres (höheres) Datum der Gültigkeit aufweist, wird dieser genommen.
Zweck des Steuersatzes beim Preis:
Die Angabe eines Steuercodes beim Preis in den Stammdaten hat somit nur noch 2 Aufgaben:
-
Informative Angabe im Fall, wo der Preis brutto ist.
-
Vorschlag, sofern die Kriterien zur Ermittlung eines Steuercodes fehlen, also keine UST-Klassifizierung eingetragen wurde.
Ermittlung eines Steuersatzes, Matrix-Darstellung:
Am Beispiel Verkauf:
Debitor (Marktzughörigkeit) |
Inland |
Inner-Gemeinschaft IG |
Export |
---|---|---|---|
Voll / netto |
% |
(%) |
% |
Vermindert /netto |
% |
(%) |
% |
Frei / netto |
% |
(%) |
% |
Voll / brutto |
% |
(%) |
% |
Vermindert / brutto |
% |
(%) |
% |
Frei/brutto |
% |
(%) |
% |
Somit muss für jede Kombination der Umsatzsteuer ein Steuersatz erfasst sein. Aus der Kombination dieser drei Kriterien darf sich nur ein einziger gültiger Steuersatz ergeben, der in die Belegzeile übernommen werden kann.
Wenn zwei Steuersätze mit gleichen Kriterien (Marktzugeh., Ustklass., Umsart und Gültigkeit) vorhanden sind wird der erste Steuersatz genommen.
Vgl. auch die Übersicht unter Stammdaten Steuersätze
Bei Kunden mit Fremdwährungen müssen für die korrekte Steuersatz-Ermittlung auch Preise in der Kundenwährung vorhanden sein.
Steuersatz von Abzügen/Zuschlägen
Siehe in den Einstellungen/ Register Verkauf/Einkauf 1/n, A/Z MwSt-Behandlung.
Steuerberechnung auf Grund der Rechnungsadresse:
In den Einstellungen/ Register Ablauf + Anzeige 3 /n, "Steuerberechnung auf Grund der Rechnungsadresse" kann festgelegt werden, ob die Steuern auf Grund der Rechnungs- oder der Kunden-Adresse berechnet werden.
Steuersatz bei Pauschalregelung
Sofern bei Pauschal ein Steuersatz auf der Belegzeile eingegeben wird, wird die Steuer gerechnet und verbucht. Wenn kein Steuersatz vorhanden ist, wird als steuerfrei verbucht.
Steuersatz Typ Pauschal
Der Steuertyp Pauschal kann für folgende Steuerarten nach Schweizer Mehrwertsteuergesetz Verwendung finden:
-
Saldobesteuerung (Broschüre „Saldosteuersätze bei der MwSt“)
-
Pauschalbesteuerung (Pauschalsteuersätze Wegleitung Z 942a)
-
Gemischte Verwendung (Wegleitung Z 836)
Berechnung der Pauschalsteuer beim Buchen:
Umsatzart Brutto: Ermittlung der Buchungsbeträge für die
Steuerbuchung
Steuerbetrag = Buchungsbetrag * Pauschalsteuersatz / 100
Umsatzbuchung
Nettobetrag = Buchungsbetrag – Steuer
Umsatzart Netto: Ermittlung der Buchungsbeträge für die
Steuerbuchung
Steuerbetrag = (Buchungsbetrag * (MWST-Satz + 100)/100) * Pauschalsatz / 100
Umsatzbuchung
Nettobetrag = (Buchungsbetrag * (MWST-Satz +100) /100) – Steuer
Saldobesteuerte können auch bei der Eröffnung des Mandanten die Pauschalsteuermethode einstellen. Damit können aber keine Steuersatz-Stammsätze definiert werden und die Steuer wird nicht automatisch gebucht. Die Umsatzkonten müssen separat definiert werden, sodass ein Umsatzjournal erstellt werden kann, aufgrund dessen die Berechnung der Steuer und die Abrechnung und Verbuchung manuell erfolgen muss.
Empfehlung: Stellen Sie Ihren Mandanten beim Eröffnen auf Abrechnungsart „Vereinbart“ und erfassen Sie Steuersatz-Stammsätze Typ „Pauschal“. Somit wird die Steuer normal mit jeder Buchung verbucht und Sie erhalten auch bei der Saldobesteuerung jederzeit eine aktuelle steuerbereinigte Bilanz/Erfolgsrechnung (G/V-Rechnung).
Umsatzart Brutto
Die Berechnung der Steuer erfolgt nach der Bruttomethode
Buchungsbetrag / (100 + Steuersatz) * Steuersatz
Die Buchung wird immer Netto auf das Umsatzkonto gebucht:
Buchungsbetrag 107.60 Kontierung 1050/1060 (Steuercode Konto 2070)
Umsatz 1050 / 6000 CHF 100.00
Steuer 1050 / 2070 CHF 7.60
Die Kontierung der Steuer erfolgt immer auf der Seite (Soll/Haben) des steuerpflichtigen Kontos.
Umsatzart Netto
Die Berechnung der Steuer erfolgt nach der Nettomethode
Buchungsbetrag / (100) * Steuersatz
Die Umsatz- und Steuerverbuchung erfolgt wie bei der Bruttomethode immer netto.
Buchungsbetrag 25.20:
Bei Buchungsbetrag 25.20 und Netto würde der Steuerbetrag 1.40 betragen:
(25.20 * (7.6 + 100) / 100) * 5.2 / 100 = 1.40
Bei Buchungsbetrag 25.20 und Brutto ist der Steuerbetrag 1.30:
(25.20 * 5.2 / 100 = 1.30
Siehe auch Handbuch Finanzbuchhaltung, Steuersätze, unter Typ.
Steuersatz bei steuerbefreiten Mandanten
Bei einem steuerbefreiten Mandanten muss mind. ein Steuersatz mit 0% vorhanden sein auf den sich die Belegzeilen beziehen. Es ist aber trotzdem möglich auch mit Steuersätzen <> 0% zu arbeiten. In diesem Fall wird bei der Verbuchung in Infoniqa ONE 200 Finanz die vorhandene Steuer auf Netto-Preise zugerechnet und somit Brutto verbucht. Eine Steuerauswertung dieser erfassten speziellen Steuern muss individuell (kostenpflichtige Ergänzung) gemacht werden.
Schweizerische Steuersätze und deren Zuteilung
Marktzugh Þ ß Ustklass/Umsart |
Inland |
Inner-Gem. |
Export |
---|---|---|---|
Voll / netto |
8% |
0% |
0% |
Vermindert /netto |
2.5% |
0% |
0% |
Frei / netto |
0% |
0% |
0% |
Voll / brutto |
8% |
0% |
0% |
Vermindert / brutto |
2.5% |
0% |
0% |
Frei / brutto |
0% |
0% |
0% |
Die Steuersätze der Steuerstammdaten müssen gemäss diesen Vorgaben angepasst werden.
Es gibt zwei Sichtweisen:
-
Die Sichtweise eines Anwenders im EU-Raum
-
Die Sichtweise eines Schweizer Anwenders
Die Steuersätze sind aus der Sicht einer Firma bzw. Anwenders im EU-Raum definiert, was für eine Schweizer Firma zur Folge hat, dass es aus der Sicht einer CH-Firma nur die Fälle "Inland" und "Ausserhalb EU" gibt. (eigentlich Ausland, weil die Schweiz nicht der EU angehört). Die Steuersätze "Innerhalb EU" gelten nur für Anwender, die selbst im EU-Raum sind (also nicht in der Schweiz).
Somit ist "Innerhalb EU" und "Export" eigentlich nicht möglich, denn innerhalb der EU hat man keinen Export, sondern eben diese innergemeinschaftlichen Steuersätze für "Export in ein innergemeinschaftliches Land". Für den Export aus der EU gilt dann wiederum für alle die Marktzugehörigkeit "Ausserhalb EU".
Für Anwender im EU-Raum ist es so, dass eine innergemeinschaftliche Lieferung nur buchungsmässig mit einer Steuer belegt ist, nicht aber verrechnungsmässig. Das heisst, dass die Lieferung nach Frankreich steuerfrei durchgeht, davon aber eine Steuer intern gerechnet und verbucht wird.
Beispiele für die Steuersatzermittlung (Schweiz):
Steuersätze:
Annahme: Voll = 8%, reduziert = 2.5%
Steuersatz |
UstKlass. |
Marktzugeh. |
---|---|---|
20 MWSt 8% Brutto |
Voll |
Grosshandel Inland (=Inland) |
21 MWSt 8% Netto |
Voll |
Grosshandel Inland |
22 MWSt 2.5% Brutto |
Vermindert |
Grosshandel Inland |
23 MWSt 2.5% Netto |
Vermindert |
Grosshandel Inland |
25 MWSt 0% Export Brutto |
Voll |
Ausserhalb EU (= Ausland) |
25a MWSt 0% Export Brutto |
Vermindert |
Ausserhalb EU |
27 MWSt 0% Export Netto |
Voll |
Ausserhalb EU |
27a MWSt 0% Export Netto |
Vermindert |
Ausserhalb EU |
Von der Schweiz aus gilt für alle Ausländer "Ausserhalb EU", auch in EU-Ländern.
Kunden:
Gubler, Schweiz Grosshandel Inland (bedeutet "Inland")
Studer, Deutschland Ausserhalb EU (bedeutet "Ausland")
Artikel, VK-Preis:
Die fetten Steuersätze im Beleg ersetzen den Steuersatz aus dem Preis durch den Steuersatz mit der entsprechenden Umsatzart/Ustklass./Marktzugehörigkeit.
Ustklass. |
Br/Netto |
Steuersatz |
Kunde |
ergibt Steuer(Satz) |
---|---|---|---|---|
Voll |
Netto |
leer |
Gubler CH |
8% netto voll (21) |
Studer DE |
0% Export netto voll (27) |
|||
Voll |
Netto |
8% netto (21) |
Gubler CH |
8% netto voll (21) |
Studer DE |
0% Export netto voll (27) |
|||
Voll |
Brutto |
leer |
Gubler CH |
8% voll brutto (20) |
Studer DE |
0% Export voll brutto (20) |
|||
Voll |
Brutto |
8% brutto (20) |
Gubler CH |
8% brutto voll (20) |
Studer DE |
0% Export brutto voll (25) |
|||
Vermind. |
Netto |
leer |
Gubler CH |
2.5% netto vermindert (23) |
Studer DE |
0% Export netto vermindert (27a) |
|||
Vermind. |
Netto |
2.5% netto (23) |
Gubler CH |
2.5% netto vermindert (23) |
Studer DE |
0% Export netto vermindert (27a) |
|||
Vermind. |
Brutto |
leer |
Gubler CH |
2.5% brutto vermindert (22) |
Studer DE |
0% Export brutto vermindert (25a) |
|||
Vermind. |
Brutto |
2.5% brutto (22) |
Gubler CH |
2.5% brutto vermindert (22) |
Studer DE |
0% Export brutto vermindert (25a) |
Bemerkung zu Infoniqa ONE 200 Finanz:
In der Finanz gilt für dort erfasste Debitoren-, Kreditoren- und Hauptbuch-Buchungen eine einfachere Regelung:
-
Für Inland wird der Steuersatz vorgeschlagen, der auf dem Erfolgskonto hinterlegt ist.
-
Für Ausland wird der Steuersatz vorgeschlagen, der in den Einstellungen, Register Debitoren/Kreditoren 1 / n hinterlegt ist unter "Steuersatz für Ausland-Debitoren" bzw. "Steuersatz für Ausland-Kreditoren".
UST-Klassifizierung und Marktzugehörigkeit werden dort nicht beachtet.
Marktzugehörigkeit
Die Marktzugehörigkeit stellt nicht nur eines der wichtigen Kriterien für die Auswahl eines Steuersatzes dar, sondern steuert auch die Verarbeitung. Bei der Marktzugehörigkeit "Innerhalb EU" und "Einzelhandel Inland" (die innergemeinschaftlichen Sätze) wird die Steuer gerechnet, aber nicht zum Beleg zugeschlagen. Das heisst, es findet nur ein Nachweis einer in diesem Sinne fiktiven Steuer statt.
Von der Schweiz aus gilt:
-
"Ausserhalb EU" für alle Ausländer verwenden, auch in EU-Ländern.
Zusätzliches Kriterium für Innergemeinschaftliche Lieferungen
Um den Steuersatz der Innergemeinschaftlichen Lieferungen verwenden zu dürfen, muss die UST-ID des Kunden bekannt und eingetragen sein. Zusätzlich muss für die interne Umbuchung der (fiktiven) Steuern die entsprechende Kontierung im Steuersatz eingetragen sein.
Die Steuern der innergemeinschaftlichen Lieferungen werden nur ausgewertet, aber nicht dem Kunden belastet. Das heisst, dass im Fall der Markzugehörigkeit „IG“ des Kunden ein Steuerbetrag in die entsprechende Steuergruppe abgelegt wird, dies aber nicht in der Belegberechnung des Belegtotals einfliesst. Nur die Inland-Steuersätze werden dem Kunden überbunden.
Bei Brutto-Preisen (Preis inklusive Steuer) ist in diesem Fall der Nettopreis zu berechnen und dieser auf der Belegzeile einzusetzen.
Die Buchungen werden vom Auftrag in der üblichen Form mit der Steuer-ID an Finanz weitergegeben. Durch Finanz wird gewährleistet, dass diese Innergemeinschaftlichen Lieferungen richtig verbucht werden. (Kombinierte Vorsteuer- und Umsatzsteuerbuchung, ausgeglichen).
Zahlungskonditionen
Die Zahlungskonditionen sind grundsätzlich dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Zahlungskonditionen.
Im Auftrag werden die Texte der Konditionen in den Belegen angedruckt. Mit dem Symbol können mehrsprachige Texte abgelegt werden, damit sie in der Sprache des Kunden erscheinen.
Toleranzen
Die Toleranzen sind grundsätzlich dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Toleranzen.
Steuer-Abrechnungsgruppen
Die Steuer-Abrechnungsgruppen sind dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe Handbuch \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Steuer-Abrechnungsgruppen.
Sachbearbeiter
Sachbearbeiter werden mit Kurzzeichen und Namen erfasst. Es besteht keine Verbindung zum Adressstamm.
Die Sachbearbeiter sind grundsätzlich dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Sachbearbeiter.
Wenn ein Sachbearbeiter z.B. auf Grund seines Weggangs inaktiviert wird, können die noch offenen Belege mit dem Nachfolgesachbearbeiter nachgeführt werden:
Schaltfläche [Nachführen] klicken.
Dabei wird der betreffende Sachbearbeiter in den Belegen, im Kunden- und im Lieferantenstamm ersetzt
Verkäufer/Einkäufer
Verkäufer und Einkäufer werden mit Kurzzeichen erfasst.
Die Verkäufer/Einkäufer sind grundsätzlich dieselben wie in der Finanzbuchhaltung.
Siehe \Finanz\Finanzbuchhaltung, Kapitel Stammdaten, Verkäufer/Einkäufer.
Individuelle Zusätze
Indiv. Zusätze sind Texte in Comboboxen, welche im Adressstamm, im Kunden/Debitoren-, im Lieferanten/Kreditoren-Stamm, in den Adressgruppen und in der Funktion Wissensdatenbank benützt werden können, um im Register „Individuelle Zusätze“ Daten abzulegen.
Individuelle Zusätze |
Bedeutung |
---|---|
Nummer |
15 Stellen alphanumerisch Muss pro Typ eindeutig sein. |
Bezeichnung |
Bezeichnung des Combobox-Eintrages, wie er in den Auswahllisten erscheinen soll. |
In Combobox |
1 – 6: Eintrag erscheint in der entsprechend gewählten Combobox-Auswahlliste (siehe z.B. Debitorenstamm Register Individuelle Zusätze). |
Typ |
Erscheint in den entsprechenden Stammbearbeitungsdialogen im Register „Individuelle Zusätze“ als Auswahleintrag. Adressen: In Adressstammdaten |
Datenbrowser (Grid) |
Listet alle vorhandenen Einträge auf. |
[Neu] |
Erfassen eines neuen Individuellen Zusatzes |
[Löschen] |
Löschen des aktuellen Individuellen Zusatzes |
[Speichern] |
Speichern des aktuellen Individuellen Zusatzes |
[Schliessen] |
Schliessen der Bearbeitungsmaske Individuelle Zusätze |
Beispielwerte für die Individuellen Zusätze:
Und deren Verwendung am Beispiel des Adressstammes:
Anreden
Mit diesen Funktionen können eigene Anreden definiert werden.
Dynamische Textbausteine
Mit der neuen Funktion «Dynamische Textbausteine» können Texte definiert und mit Informationen aus dem Beleg beliebig ergänzt werden. Diese Möglichkeit steht für die Option Sendungsverfolgung zur Verfügung, ist aber nicht lizenzpflichtig.
Auswerten
Adressetiketten
Erstellen von Etiketten der Kunden- bzw. Lieferanten-Adressen.
Die Etiketten werden 2-spaltig gedruckt.
Pro Kontakt wird eine Etikette gedruckt, bei mehreren Kontakten eines Kunden/Lieferanten also mehrere Etiketten.
Für Adressen ohne Kontakte wird eine Etikette ausgegeben.
Um die Etiketten auf ein bestimmtes Format anzupassen, kann man die Etiketten-Daten statt zu [Drucken] mit in eine Excel-Datei exportieren und daraus einen Word-Serienbrief nach Wunsch erstellen.
Notizen
Zum Ausdrucken den Notizen, die im Register Notizen des Kunden oder Lieferantenstamms erfasst wurden. Vgl. auch Handbuch Verkauf, Kundenstamm, Register Notizen
Beim Datum-Bereich kann zwischen Notiz-, Termin- oder Erfassungs-Datum gewählt werden und die Sortierung ist nach Kunden/Lieferanten-Nummer, Status oder Aktivität wählbar.
Bei der Auswahl ¤ Alle wird in jedem Fall nach Kunden und Lieferanten gruppiert.