Grundsätze: Datenhaltung
Die Bewegungsdaten können in unbeschränkter Anzahl Geschäftsjahren im System gehalten werden. Der Benutzer entscheidet selbständig, zu welchem Zeitpunkt Buchungen als definitiv gekennzeichnet werden: z.B. vor einer Mehrwertsteuer-Quartals-Abrechnung oder vor einem Jahresabschluss. Die Nebenbücher sind im Hauptbuch voll integriert. Es gibt keine Verbuchungsläufe zwischen den Nebenbüchern und dem Hauptbuch. Alle Buchungen sind sofort online auf den Fibu- und KORE-Konten verfügbar. Der Anwender hat jederzeit den aktuellen Stand der Konti in sämtlichen Abfragen und Auswertungen.
Mit Infoniqa ONE 200-Finanz können bis zu ca. 1’000 Mandanten verwaltet werden. Jeder berechtigte Anwender kann auf einfache Art und Weise im Administrationsteil Infoniqa ONE 200-Admin neue Mandanten und Geschäftsjahre eröffnen. Mit Hilfe von Kopierfunktionen werden Stammdaten auf Wunsch aus einem bestehenden Mandanten übernommen. Ein Mandant kann während dem Betrieb von Infoniqa ONE 200-Finanz gewechselt werden. Verschiedene Mandanten können einem zentralen Mandanten zugewiesen werden. Somit können Fibu-Berichte im zentralen Mandanten abgerufen werden, welche die Bewegungen von verschiedenen zugewiesenen Mandanten aufweisen. Ein sogenanntes Report-Konsolidieren kann damit realisiert werden, ohne zusätzliche Buchungen zu tätigen.
Die Kosten werden grundsätzlich nach Primärkosten und Sekundärkosten differenziert. Primärkosten sind Wertzuflüsse aus dem finanziellen Rechnungswesen (Fibu, Debi, Kredi, Anlagen) und Sekundärkosten sind Wertverrechnungen innerhalb der Kostenrechnung (Umlagen, Leistungsverrechnungen).
Die innerbetrieblichen Sekundärkosten entstehen über Verrechnungsläufe oder gebuchten Leistungsbuchungen. Die Verrechnungssystematik wird in Verrechnungsvarianten mit zugeordneten Kostenblöcken (z.B. Gemeinkosten) und Umlage-/Verrechnungsstämmen festgelegt, sodass periodisch (z.B. monatlich) die aufgelaufenen Kosten automatisch weiterverrechnet werden können.
Die Saldierung der Kosten/Mengen erfolgt auf der Ebene Kostenart, Kostenstelle, Kostenträger, Projekt und Leistungsart, und zwar immer zum Auswertungszeitpunkt (keine redundante Saldenführung).
Grundsätze: Perioden
Grundsätze: Geschäftsjahr
Die einzig zwingende Periode in Infoniqa ONE 200 Finanz ist das Geschäftsjahr. Beginn und Ende des Geschäftsjahres wird beim Anlegen eines neuen Mandanten (Admin: Handbuch Allgemein/Admin) oder anlässlich der Eröffnung eines neuen Geschäftsjahres bestimmt (Geschäftsjahr eröffnen/bearbeiten). Das Geschäftsjahr ist nicht an das Kalenderjahr gebunden und kann demzufolge beliebig gewählt werden. Folgejahre müssen jedoch ans Vorjahr direkt anschliessen.
Für das Buchen in Infoniqa ONE 200 Finanz muss der Mandant und das Geschäftsjahr vorgängig gewählt werden. In der Folge werden Buchungen Valuta Beginn und Ende des Geschäftsjahres validiert. Die Buchungserlaubnis innerhalb eines Geschäftsjahres kann mittels zusätzlichem Datumsbereich eingeschränkt werden (Konfiguration / Organisation). Dies wird vor allem für das Schliessen von bereits abgeschlossenen Perioden in der Praxis angewendet.
Die Pläne Kostenstellen/Kostenträger und die Buchungsregeln (Verbindungen) werden pro Geschäftsjahr geführt. Die Anpassung an organisatorische Veränderungen des Betriebs sind somit einwandfrei gewährleistet. Kostenarten, Leistungsarten und Projekte gelten hingegen über alle Geschäftsjahre bzw. sind pro Mandanten geführt.
Die erstmalige Eröffnung einer Buchhaltung ist für jeden Mandanten ein einmaliger Akt. Bereits beim Anlegen des Mandanten werden Sie darauf hingewiesen, das erste Geschäftsjahr zu eröffnen.
Wir empfehlen, das Vorjahr des ersten Infoniqa ONE 200-Geschäftsjahres als Abschlussjahr zu eröffnen. Sie buchen also die Eröffnung nicht ins erste Infoniqa ONE 200 Geschäftsjahr, sondern den Abschluss. Somit wird mittels Geschäftsjahresabschluss die Eröffnung automatisch gebucht. Dies hat den Vorteil, dass die Eröffnungsbilanz wie in allen Folgejahren jederzeit wieder rekonstruierbar ist. Auch können bei Bedarf die Kontoumsätze und Budgets für Vorjahresvergleiche periodisch eingebucht werden.
Grundsätze: Periodendefinitionen
Periodendefinitionen können optional eingerichtet werden. Dem Buchalter wird dadurch ermöglicht, neben den grundsätzlichen Einstellungen zum Geschäftsjahr (Register Finanzbuchhaltung) mehrere Perioden innerhalb eines Geschäftsjahres für das Öffnen/Schliessen differenziert zu handhaben.
Erfasste/bearbeitete Buchungen (manuell oder über Schnittstellen) werden gemäss den definierten Perioden auf dessen Valutadatum hin validiert und bei offener Periode zur Buchung zugelassen.
Buchungen sind durch das Buchungsdatum (Valutadatum) einer definierten Periode zugeordnet.
Budgetwerte sind durch das Einbezugsdatum (Datum) einer Periode zugeordnet.
Primärkostenbuchungen (manuell oder über Schnittstellen) werden gemäss den definierten Perioden auf dessen Valutadatum hin validiert und bei offener Periode zur Buchung zugelassen.
Budgetwerte sind durch das Einbezugsdatum (Datum) einer Periode zugeordnet.
Periodendefinitionen stehen auch in Reports für die Eingabehilfe des Datumsbereichs zur Verfügung. Auswertungen werden im gelieferten Standardumfang nicht auf Periodendefinitionen verdichtet (Ausnahme Erweiterter Kontoauszug).
Das Prinzip der redundanzfreien Datenhaltung wird bei den Perioden grossgeschrieben. Demzufolge sind keine Periodenabschlüsse oder –Kumulationen notwendig.
Detailinformationen zum Verwalten von Perioden: Periodendefinition
Grundsätze: Mehrwertsteuerperioden
Die Mehrwertsteuer kann völlig frei mittels Von/Bis-Datumsselektion jederzeit abgerechnet werden
(Mehrwertsteuerabrechnung). Das Einrichten von Steuerperioden ist demzufolge nicht notwendig.
Grundsätze Kontenplan
Im Kontenplan werden die Klassen, Gruppen und Konti erfasst und bearbeitet. Kontenpläne können in der Anwendung Infoniqa ONE 200-Admin bei der Neueröffnung von Mandanten von anderen Mandanten übernommen und bei Bedarf angepasst werden. Dadurch erübrigt sich ein vollständiger Neuaufbau beim Führen von verschiedenen Mandanten-Buchhaltungen. Der Aufbau des Kontenplans und die gewünschte Gliederung ist vom Anwender vollständig frei gestaltbar. Der Kontenplan wird analog anderer Darstellungen im Windows-Umfeld als Buch mit Explorer-Funktionalität dargestellt. Dies erlaubt dem Anwender eine logisch und grafisch strukturierte Darstellung der Konti.
Beliebige Anzahl von Struktur-Varianten können geführt werden. Die einzelnen Konti sind innerhalb einer bestehenden Kontenplan-Variante jederzeit beliebig verschiebbar, auch wenn schon Buchungen erfolgt sind. Durch Variantenbildung (Strukturen über gleiche Konten) lassen sich die Ergebnisse ohne individuelle Reportprogrammierung/-Anpassung verschiedenartig totalisieren und verdichtet darstellen.
Der Kontenplan ist auch das Bindeglied zur Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung, indem Konten der Erfolgsrechnung die Kostenarten der Kostenrechnung zugeordnet werden.
Grundsätze Buchungskreise
In Infoniqa ONE 200 Finanz vorgegebene Buchungskreise:
-
Finanzbuchhaltung
-
Kostenrechnung
In Infoniqa ONE 200 Finanz frei definierbare Buchungskreise:
-
Weitere Buchungskreise sind nach Belieben definierbar (z.B. für IAS, FER, etc.)
-
Finanz/Stammdaten/Finanzbuchhaltung/Buchungskreise
-
Die vom Benutzer definierten Buchungskreise werden in einem separaten Journal gebucht und jede Buchung wird beim Buchen in diesem Journal einem Buchungskreis zugeordnet.
Der Buchungskreis Finanzbuchhaltung ist in Infoniqa ONE 200 Finanz der Basiskreis (=Hauptjournal).
Der Buchungskreis Kostenrechnung wird primär aus dem Buchungskreis Finanzbuchhaltung bebucht (Primärkosten). Die Werte der Buchungen der Finanzbuchhaltung sind zwingend gleichzeitig in den Buchungskreis Kostenrechnung als Primärkostenbuchung zu verteilen (Zweikreissystem). Dies geschieht im gleichen Arbeitsgang beim Buchen.
Die sachlichen Abgrenzungen (Brücke Buchungskreis KORE zu Buchungskreis Fibu) werden auf einer speziell dafür definierten Hilfskostenstelle verbucht und ausgewiesen. Sekundär werden Kostenverrechnungen im Buchungskreis Kostenrechnung selbst gebucht (Sekundärkosten).
Die frei definierbaren Buchungskreise werden als Abgrenzung zum Buchungskreis Finanzbuchhaltung (=Hauptjournal) geführt. Alle darin geführten Buchungen sind Abgrenzungsbuchungen zur „normalen“ Finanzbuchhaltung.
Abschreibung Fiskalisch = 2'000.00 (10’000.00 5 Jahre Linear)
Abschreibung IAS = 2'500.00 (10'000.00 4 Jahre Linear)
Buchung Fiskalisch = 1'000.00
Buchung IAS = 500.00
In den Berichten der Finanzbuchhaltung kann jeweils ein frei definierter Buchungskreis miteingeschlossen werden, sodass die Gesamtsicht einer Rechnungslegung ersichtlich wird (z.B. IAS-Bilanz).
In der Praxis kann die Verwendung der Buchungskreise unterschiedlich gehandhabt werden. Beispielsweise kann je nach Bedürfnissen auch die IAS-Buchhaltung im Kreis Finanzbuchhaltung geführt werden und für die fiskalische Buchhaltung ein frei definierbarer Buchungskreis geführt werden.
Beim Buchen der frei definierbaren Buchungskreise kann eine Kostenstellenkontierung mitgegeben werden. Diese Möglichkeit wurde für die Abdeckung spezieller individueller Bedürfnisse in Infoniqa ONE 200-Kundenprojekten implementiert und deshalb in den Standard-Berichten der Kostenrechnung nicht integriert.
Grundsätze: Buchen
In der Finanzbuchhaltung werden manuelle Hauptbuch-Buchungen in Grund- und Fremdwährungen erfasst. Im Weiteren erfolgen für diese manuellen Buchungen die Verteilung für die Steuerabrechnung, der Primärkosten auf die Kostenstellen und Kostenträger sowie in die Projektabrechnung. Alle Buchungen aus den Nebenbüchern Debitoren-, Kreditoren- und Anlagenbuchhaltung werden automatisch und zeitgleich nachgeführt. Ein zusätzliches Übertragen aus den Nebenbüchern entfällt, da alle Saldi auch in der Finanzbuchhaltung bei jeder Buchung aus den Nebenbüchern sofort aktualisiert werden. Es ist auch möglich den Debi- und Kredi-Zahlungsverkehr und Anlagenzugänge direkt aus dem Hauptbuch in die Hilfsbücher zu buchen.
Grundsätze: Budgetierung
Die Zielsetzung einer schnellen und einfachen Budgetbearbeitung wurde durch einen bewusst einfach gehaltenen Leistungsumfang für die Budgetierung erreicht.
Die Konti der Finanzbuchhaltung lassen sich ganz einfach über den Kontostamm budgetieren, wo Budgetwerte in Kontowährung erfasst werden. Die Werte können pro Geschäftsjahr bis auf Tagesebene detailliert erfasst oder auch für einfache Periodenvergleiche per Stichtag summenweise erfasst werden. Es können mehrere Budget-Varianten gleichzeitig geführt werden.
Budgetwerte können in Bilanz und Erfolgsrechnung den Istwerten gegenübergestellt werden.
Siehe auch Detailinformationen zum Prozess Budgetierung.
Grundsätze: Währungen
Infoniqa ONE 200 Finanz ist Multiwährungstauglich. Eine Buchhaltung kann in Basiswährung und EURO als Parallelwährung geführt werden. Die Parallelwährung Euro ist in beschränktem Mass auswertbar.
Grundsätze: Basiswährung
Die Basiswährung kann auch als Hauswährung oder Leitwährung bezeichnet werden. Sie entspricht der Währung, in welcher die Bücher eines Mandanten geführt und rapportiert werden.
Die Basiswährung kann beim Daten eines neuen Mandanten bestimmt werden. Es stehen sämtliche Währungen des vorinstallierten Demo-Mandanten zur Auswahl. Natürlich können dort bei Bedarf fehlende Währungen vorgängig nachgetragen werden.
Grundsätze: Fremdwährung
Als Fremdwährung werden alle Währungen neben der Basiswährung verstanden.
Fremdwährungen können im Währungsstamm (Währungen) verwaltet werden. Buch- und Bewertungskurse zu den Fremdwährungen können im Kursstamm (Kurse) verwaltet werden.
Kontoführung in Fremdwährung erfolgt nach dem Prinzip „Doppelte Betragsspalten“. Das heisst, dass ein Fremdwährungskonto in Fremd- und Basiswährung geführt wird. Fremdwährungskonten werden im Kontenplan – Stamm definiert.
Fremdwährungsbestände werden vom Programm bewertet. Realisierte Kursdifferenzen werden anlässlich der Zahlungsverbuchung mit Geldwechsel in den Hilfsbüchern Debitoren und Kreditoren automatisch verbucht. Alle übrigen Fremdwährungsbestände können bei Bedarf von einem Bewertungsprogramm (siehe Bestandesbewertung Fremdwährungen) vorgeschlagen und verbucht werden.
Grundsätze: Eurowährung
Infoniqa ONE 200-Finanz ist für den EURO ausgerichtet. Unter Beachtung der geltenden Verträge, Richtlinien und Vorschriften der Europäischen Union können für die Dauer der Übergangsphase Geschäftsvorfälle sowohl in der Hauswährung als auch in EURO abgebildet werden. In der Währungstabelle können die Währungen der Länder der Währungsunion als Untereinheit des EURO gekennzeichnet werden. Aktive Unterwährungen benutzen für die Umrechnung in die Hauswährung den fixen Umrechnungskurs und den Wechselkurs vom EURO zur Hauswährung (Dreiecksumrechnung).
Seit der Einführung des Euros im EWR kommt der Eurowährung besondere Bedeutung zu. Die Buchführung mit Infoniqa ONE 200 Finanz ist wie folgt möglich
-
Euro nur als Fremdwährung (Dreiecksumrechnung nicht aktiviert).
Der Euro wird als normale Fremdwährung geführt. -
Eurowährung aktiviert (Dreiecksumrechnung aktiviert)
Euro als Parallelwährung (Euro ist dann Fremdwährung und Parallelwährung)
In diesem Zustand kann die Basiswährung jederzeit auf EURO selbst umgestellt werden. -
Euro als Basiswährung (Dreiecksumrechnung aktiviert).
Der Euro ist Basiswährung (=Mandantenwährung bzw. keine Fremdwährung)
In der Übergangsphase der Euroeinführung gelten Fixkurse zu den Unterwährungen (alte Landeswährungen). Die Fixkurse werden im Währungsstamm des Mandanten festgelegt (Währungen)
Die Hauswährung einer Buchhaltung kann bei Bedarf sogar jederzeit in die Basiswährung EURO umgestellt werden.
Die detaillierte Ausführung zu diesem Thema würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Detailangaben zu diesem Thema finden Sie im Spezialhandbuch Infoniqa ONE 200 FinanzFRW.doc (??ff), welches sich ausführlich diesem Thema widmet.
Siehe auch Kapitel Arbeitsprozesse: Buchungskombinationen (Eurowährung aktiviert)
Multi-Currency Debitoren/Kreditoren
Debitoren und Kreditoren können in verschiedenen Währungen geführt werden. Beispielsweise wird derselbe Debitor (gleiche Nummer und gleiche Adresse) dabei in mehreren Währungen geführt.
Grundsätze: Mehrwertsteuer
Die vom Fiskus vorgegebenen Systeme Vereinbart, Vereinnahmt und Pauschal (Schweiz) können je Mandant beim Anlegen eines neuen Mandanten bestimmt werden. Mit frei definierbaren Abrechnungsgruppen werden selektive Abrechnungen separat angemeldeter Geschäftsbereiche oder Abrechnung mit anderen Ländern ermöglicht.
Sämtliche steuerpflichtige Buchungen werden zentral in Infoniqa ONE 200 Finanz in der Finanzbuchhaltung in einem Arbeitsgang journalisiert und abgerechnet.
Die Abrechnung der Steuer und dessen Verbuchung wird über die Stammdaten/Steuersätze und Stammdaten/ Steuer-Abrechnungsgruppen definiert. Je nach Abrechnungsvielfalt müssen verschiedenartige Steuersätze (Steuercode) und Steuer-Abrechnungsgruppen eingerichtet werden.
Die Anzahl der Steuersätze ist beinahe unbeschränkt (5-Stellen-Alphanumerischer Code). Die Steuersätze sind unter einem beliebigen Code auf der Zeitachse erfassbar. Somit ist eine Satzerhöhung ohne mühelos und ohne aufwändige Kontostammdatenbereinigung durch den Benutzer zu bewältigen.
Die Bezeichnung der Steuer ist durch den Anwender frei wählbar. Jeder Steuersatz wird dem Typ Vorsteuer, Mehrwertsteuer oder Pauschal und der Umsatzart Brutto oder Netto zugeordnet.
Bei der Bruttomethode ist der Steuerbetrag im Buchungsbetrag inbegriffen; bei der Nettomethode wird der Steuerbetrag dem Buchungsbetrag zugerechnet. Der Typ Pauschal ist eine besondere Art des Typs Mehrwertsteuer. (Details unter Steuersätze).
Die Steuerpflicht einer Buchung wird durch die Zuordnung eines Steuercodes zu einem Fibukonto bestimmt. Bei der Belegerfassung erfolgt automatisch ein MWST-Dialog. Dabei kann der vorgeschlagene Steuersatz auch übersteuert werden. Folgende Logik wird dabei beim Buchen angewendet:
Kontodeklaration (Stpfl.): Ein Steuerpflichtiges Konto ist mit Steuercode im Kontostamm erfasst.
Buchungen ohne Steuerpflicht
Bilanz (Stpfl.) / Bilanz (St.Pfl.) => kein Steuerdialog beim Buchen
ER (Stpfl.) / ER (St.Pfl.) => kein Steuerdialog beim Buchen
ER (Stpfl.) / ER => kein Steuerdialog beim Buchen
ER / ER (Stpfl.) => kein Steuerdialog beim Buchen
Buchungen mit Steuerpflicht
Bilanz (Stpfl.) / Bilanz => mit Steuerdialog
Bilanz / Bilanz (Stpfl.) => mit Steuerdialog
ER (Stpfl.) / Bilanz => mit Steuerdialog
Bilanz / ER (Stpfl.) => mit Steuerdialog
Die Buchungen mit Steuerpflicht werden nach dem Nettoprinzip ohne Steuer auf die Umsatzkonten verbucht. Der Steuerbetrag wird direkt auf dem MWST-Stamm zugeordneten MWST-Abrechnungskonto verbucht. Die Steuerverpflichtungen sind somit jederzeit aktuell in der Bilanz ausgewiesen.
Die Mehrwertsteuerabrechnung kann in freien periodischen Schritten erfolgen.
Grundsätze: MWST Eigenverbrauch Art. 31 nMWSTG
Definitionen
Der Eigenverbrauch Fahrzeuge ist neu eine Kürzung der Vorsteuer und kein steuerbarer Umsatz mehr. Diese originelle Umstellung hat seine Auswirkung lediglich auf dem Abrechnungsformular, monetär ändert sich hier aber nichts.
(Quelle : http://www.kitra.ch/wDeutsch/AKTUELLES/MWSt.shtml)
Mit der GesetzQReform wird der Eigenverbrauch nur noch in Form einer Korrektur des Vorsteuerabzugs berechnet und bildet somit nicht mehr einen Bestandteil des zur Steuerberechnung massgebenden Umsatzes.
(Quelle : http://treuhand-netzwerk.ch/mwst/2009/08/neues-mwstg-2010-%E2%80%93-wichtige-anderungen-bei-der-steuerpflicht/)
Fallbeispiel Privatnutzung Firmenwagen
Ein Personenwagen einer Einzelfirma wird für Geschäfts- und Privatfahrten verwendet, Verwendung zu 30 % für Geschäftsfahrten: Nach Art. 31 MWSTG fallen 70 % der Vorsteuer demnach für den Vorsteuerabzug ausser Betracht. Der Vorsteuerabzug beträgt somit 30 % der beim Kauf sowie Unterhalt (Reparaturen, Treibstoffe usw.) bezahlten Vorsteuer.
Der Anteil dieser gemischten Verwendung wird oft erst Ende Jahr berechnet. Der Vorsteuerabzug muss folglich nachträglich korrigiert werden.
Rechnung 100‘000 à 7‘600.- (100% / 7.6%)
Kürzung 70‘000 à 5‘320.- (70% / 7.6%)
Fällige VST neu 30‘000 à 2‘280.- (30% / 7.6%)
Dementsprechend kann vom Brutto-Betrag der Ursprungsrechnung faktisch nicht mehr die volle Vorsteuer abgezogen werden. Der Aufwand muss entsprechend angepasst (erhöht) werden.
Verbuchung in Infoniqa ONE 200 Finanz
Notwendige Steuersätze: VST Eigenverbrauch 100% (Formulargruppe 415)
Buchungs-Eingabe
Diese nachträgliche Kürzung der Vorsteuer muss wie folgt mit zwei Buchungen verbucht werden:
-
Aufwandkonto (Fahrzeugaufwand) / Durchlaufkonto 5'320.—
à Ohne Steuer buchen
-
Durchlaufkonto / Aufwandkonto (Fahrzeugaufwand) 5'320.—
à 100% Steuer buchen
Resultierende Buchungen
-
Aufwandkonto (Fahrzeugaufwand) / Durchlaufkonto 5'320.—
-
Durchlaufkonto / Aufwandkonto (Fahrzeugaufwand) 0.—
Durchlaufkonto / Debitor Vorsteuer 5'320.—(Steuerbuchung)
Bei der ersten Buchung wird die Vorsteuerkürzung ganz auf dem Aufwandkonto belastet (daher ohne Steuer buchen). Die zweite Buchung dient dazu, das Durchlaufkonto wieder auszugleichen und den Steuerbetrag zu 100% dem Debitor-Vorsteuerkonto abzuziehen. Dazu muss die Buchung Durchlaufkonto / Aufwandkonto erfasst werden. Die Buchung wird mit einem speziellen 100%-Satz gebucht (Formulargruppe 415, Gegen-Konto Steuersatz = Vorsteuerkonto). Somit wird der Vorsteuerabzug direkt auf die Haben-Seite des Vorsteuerkontos gebucht. Durch diese zwei Buchungen ist gewährleistet, dass der Vorsteuerabzug im Steuerformular (unter Ziffer 415) korrekt ausgewiesen wird und das Debitor-Vorsteuerkonto den korrekten Bestand aufweist.
Grundsätze: MWST Verpflegungsspesen
Definitionen
Das neue Gesetz (ab 01.01.2010) verfolgt den Grundsatz, dass alle im Rahmen einer unternehmerischen Tätigkeit angefallenen Vorsteuern grundsätzlich abziehbar sein sollen (Art. 28 Abs. 1 und 2 nMWSTG). Daher ist ein Ausschluss von 50 % des Vorsteuerabzugs auf den Ausgaben für Verpflegung und Getränke nicht mehr vorgesehen.
Konklusion
Der spezielle MWST-Code für die Verbuchung von Verpflegungsspesen wird nicht mehr benötigt, da Verpflegungsspesen zukünftig nicht mehr zu 50%, sondern vollumfänglich abzugsberechtigt sind. Es kann also zukünftig der normale VST-Code verwendet werden.
Grundsätze: MWST Margenbesteuerung
Definitionen
Ab dem 1. Januar 2010 kann die mehrwertsteuerpflichtige Person in Bezug auf den von ihr erworbenen gebrauchten, individualisierbaren und beweglichen Gegenstand, der für eine Lieferung, wie z.B. einen Verkauf oder eine Vermietung an einen Abnehmer, im Inland bestimmt ist, einen fiktiven Vorsteuerabzug auf den entrichteten Betrag vornehmen (Art. 28 Abs. 3 nMWSTG). Dabei wird angenommen, dieser Betrag habe die MWST zu dem im Zeitpunkt des Bezugs anwendbaren Steuersatz enthalten, auch wenn faktisch keine Steuer belastet wurde (Art. 28 Abs. 3 nMWSTG).
Zukünftig hat die steuerpflichtige Person das ganze aus der Lieferung erzielte Entgelt zu versteuern und die MWST auf der Rechnung offen auszuweisen, dies an Stelle der Angabe „margenbesteuert“ oder ähnlichem. Entsprechend kann der Empfänger einer solchen Lieferung zukünftig den Vorsteuerabzug auf dem bezahlten Betrag geltend machen, was im Rahmen der aktuell gültigen gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich ist.
(Quelle : http://treuhand-netzwerk.ch/mwst/2009/08/neues-mwstg-2010-%E2%80%93-wichtige-anderungen-bei-der-steuerpflicht/)
Konklusion
Margenbesteuerung fällt weg und wird durch einen fiktiven Vorsteuerabzug ersetzt.
Grundsätze: MWST Bezugssteuerpflicht
Nach nMWSTG 2010 gilt für Dienstleistungs-Bezüge aus dem Ausland (B-to-B Bereich) das Empfängerortprinzip. Das bedeutet konkret, dass der Steuerpflichtige für bezogene Dienstleistungen die Mehrwertsteuer selber abrechnet.
Definitionen
Steuerbare Dienstleistungen und Lieferungen, die nicht der Einfuhrsteuer unterliegen, die durch Unternehmer mit Sitz im Ausland erbracht werden, müssen vom Bezüger versteuert werden. Wenn der Bezüger bereits aufgrund anderer Umsätze als Steuerpflichtiger registriert ist, muss er solche Leistungen/Lieferungen grundsätzlich in der MWST-Abrechnung für jene Abrechnungsperiode deklarieren und versteuern, in der er den Bezug getätigt hat. Die frühere Freigrenze von 10‘000 Fr. entfällt. Die geschuldete MWST kann jedoch als Vorsteuer in Abzug gebracht werden, sofern der Bezug für unternehmerische Tätigkeiten erfolgt.
Der Bezugsteuer unterliegen konkret (Art. 45 nMWSTG):
-
Dienstleistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland, die nicht im Register
der steuerpflichtigen Personen eingetragen sind, sofern sich der Ort der Leistung nach Artikel 8 Absatz 1 im Inland befindet; -
die Einfuhr von Datenträgern ohne Marktwert mit den darin enthaltenen
Dienstleistungen und Rechten (Art. 52 Abs. 2); -
Lieferungen im Inland durch Unternehmen mit Sitz im Ausland, die nicht im
Register der steuerpflichtigen Personen eingetragen sind, sofern diese Lieferungen nicht der Einfuhrsteuer unterliegen.
Ein DL-Bezug bzw. die Einfuhr von Gegenständen, die nicht der Einfuhrsteuer unterliegen, für unternehmerische Tätigkeiten welche der MWST unterliegen, wird mit der MWST belastet und es kann gleichzeitig ein VST-Abzug geltend gemacht werden.
(è siehe Beispiel mit VST-Abzug)
Ein DL-Bezug bzw. die Einfuhr von Gegenständen, die nicht der Einfuhrsteuer unterliegen, für nicht unternehmerische Tätigkeiten sowie für die Erbringung von nicht steuerbaren Leistungen, welche nicht optiert wurden, wird mit der MWST belastet, ein VST-Abzug entfällt jedoch.
(è siehe Beispiel ohne VST-Abzug)
Beispiel mit VST-Abzug
Die geschuldete MWST kann zu 100% als Vorsteuer abgezogen werden, wenn es sich um Leistungen für Geschäftszwecke handelt, welche der MWST unterstellt sind.
Dazu kann im Steuerstamm ein Vorsteuersatz erfasst werden, welchem unter „Innergemeinschaftliche Verrechnung“ gleichzeitig ein MWST-Satz hinterlegt wird.
Notwendige Steuersätze:
Vorsteuer mit Steuersatz 7.6% (Formulargruppe 400) sowie MWST 7.6% als Steuersatz „Innergemeinschaftliche Verrechnung“ (Formulargruppe 380) hinterlegt.
Beim Buchen mit dem Vorsteuersatz wird folglich gleichzeitig auf den MWST-Satz gebucht:
Buchungs-Eingabe
DL-Aufwand / Kasse CHF 5'000.00
à mit IGV VST-Satz buchen (7.6 %)
Resultierende Buchungen
DL-Aufwand / Kasse CHF 5'000.00
Debitor Vorsteuer / Kreditor Umsatzsteuer CHF 380.00
Damit der DL-Bezug aus dem Ausland (Schweiz) auch auf dem Schweizer Steuerabrechnungsformular richtig abgerechnet wird, muss dem MWST-Code die Formulargruppe 380 und dem VST-Code die Formulargruppe 400 zugeordnet sein (siehe auch „Formulargruppe“).
Siehe auch Handbuch Kapitel Steuersätze Punkt „Innergemeinschaftliche Verrechnung“
Beispiel ohne VST-Abzug
Ein VST-Abzug entfällt, bei Leistungen und bei der Einfuhr von Gegenständen welche für nicht unternehmerische Tätigkeiten oder für die Erbringung von Leistungen, die von der Steuer ausgenommen sind und für deren Versteuerung nicht optiert wurde, verwendet werden.
Notwendige Steuersätze:
Mehrwertsteuer mit Steuersatz 100% Formulargruppe 380.
Vorsteuer mit Steuersatz 0% Formulargruppe 380.
Als erstes wird der normale Warenaufwand ohne Vorsteuern gebucht. Danach muss der DL-Bezug separat in zwei Buchungen gebucht werden, damit er korrekt ausgewiesen wird. In einem ersten Schritt muss also der Aufwand ohne VST gebucht werden. In einem zweiten Schritt muss der DL-Bezug steuerwirksam gebucht werden:
Buchungs-Eingabe
-
DL-Aufwand / Kasse CHF 1‘000.-
à 0% Steuer (VST)
-
DL-Aufwand / Durchlaufkonto CHF 76.
à ohne Steuer -
Durchlaufkonto / DL-Aufwand CHF 76.-
à 100% Steuer (MWST)
Resultierende Buchungen
-
1. DL-Aufwand / Kasse CHF 1‘000.-
-
DL-Aufwand / Durchlaufkonto CHF 76.-
-
Durchlaufkonto / DL-Aufwand CHF 0.-
Durchlaufkonto / Kreditor MWST CHF 76.- (Steuerbuchung)
Damit der DL-Bezug aus dem Ausland (Schweiz) auch auf dem Schweizer Steuerabrechnungsformular richtig abgerechnet wird, muss den MWST-Codes die Formulargruppe 380 („Bezugssteuer“) zugeordnet sein.
Grundsätze: MWST Innergemeinschaftlicher Erwerb (EU)
Geschäftsfall
Unter innergemeinschaftlichen Erwerben und Lieferungen versteht man Einkäufe und Verkäufe die unter EU-Ländern getätigt werden. Der Umsatz dieser Tätigkeiten ist zu deklarieren. Davon sind die verschiedenen Steuersätze sowohl als zu versteuernder (Umsatzsteuer) als auch als abzuziehender Betrag (Vorsteuer) auf der Umsatzvoranmeldung auszuweisen und zwar nur auszuweisen. D.h. man braucht keine MWST zu bezahlen oder VST einzulösen.
Code Bezeichnung Innerg.Verr.
DViN1 Deutschland Vst 15% IGV Netto DMiN1
DMiN1 Deutschland Ust 15% IGV Netto
Siehe Kapitel Steuersätze Punkt „Innergemeinschaftliche Verrechnung“
Grundsätze: Kontoführung
Die Kontenführung der Bilanz und Erfolgsrechnung (G/V-Rechnung) erfolgt nach dem italienischen Kontoblatt-Prinzip. Fremdwährungskonten werden nach dem Prinzip der doppelten Betragsspalten geführt. Bilanzkonten in offenen Geschäftsjahren werden bei sämtlichen Abfragen und Auswertungen automatisch in die Folgejahre vorgetragen und mit dem Geschäftsjahresabschluss automatisch wiedereröffnet (Eröffnungsbuchung im folgenden Geschäftsjahr). ER-Konten (G/V-Konten) werden mit dem Geschäftsjahresabschluss saldiert.
Grundsätze: Controlling / Berichtswesen
Das Modul Infoniqa ONE 200 Finanz umfasst eine grosse Anzahl von vorgefertigten modulspezifischen Berichten (Fibu, Debi, Kredi, Anlagen, Fibu, KORE) für die Bereiche des externen und internen Rechnungswesens. Die Abschlussberichte sind neben weiteren Gestaltungskriterien mit Vorjahres- und Plan-Vergleichen möglich.
Mittels Selektions- und Gestaltungsoptionen können Standard-Auswertungsvarianten erzielt werden. Häufig zu kombinierende Selektions- und Gestaltungsoptionen können als frei bezeichenbare Standardselektion pro Benutzer abgelegt werden.
Um weitere Auswertungsvarianten zu erzielen, steht es dem Anwender natürlich frei, mit dem Reportdesigner-Tool von Crystal-Reports die im Standardumfang gelieferte Berichte nach Belieben anzupassen oder vollumfassend neue Berichte zu erstellen. Für den informatikversierten Controller optimale Voraussetzungen, um ein anspruchsvolles individuelles Berichtswesen zu realisieren.
Die Ausgaben können direkt auf den Drucker oder zuerst in einer Vorschau am Bildschirm ausgegeben werden und dann in gängige Dateiformate wie EXCEL, Word, HTML, PDF, etc. exportiert werden. In der Vorschau können verschiedene Zoomgrössen dargestellt werden. Die, vom Anwender eingestellte Zoomgrösse wird registriert und beim wiederholten Aufruf in der gewählten Grösse wieder dargestellt. Mehrere Reports können nebeneinander, überlappend oder untereinander ausgeführt werden.
Grundsätze Stammdaten
Infoniqa ONE 200 Finanz benutzt viele Stammdaten der einzelnen Bereiche gemeinsam. Damit kann unnötige Daten-Redundanz vermieden und eine vollumfängliche Integration erreichet werden.
Siehe auch Übersicht Abhängigkeiten der zentralen Stammdaten
Bereichsübergreifende Stammdaten, die auch im Hilfsbuch Kreditoren verwendet werden:
-
Kontenpläne der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung
-
Kurse und Währungen
-
Steuersätze Mehrwertsteuer MWST
-
Adressstamm: Dieser enthält alle Adressen aus sämtlichen Bereichen.
-
Kontakte (nur bei Bedarf)
-
Zahlungskonditionen
-
Eigene Zahlungsverbindungen
-
Sachbearbeiter (nur bei Bedarf)
-
Verkäufer/Einkäufer (nur bei Bedarf)
-
Abteilungen (nur bei Bedarf)
-
Comboboxen für Individuelle Zusätze
Übersicht Adressen (Debi, Kredi, Auftrag, Personal)
Hinweis auf Einstellungen:
In den Einstellungen, Register Finanz/Auftrag können Nummernbereiche für Adressstämme gesperrt werden.
Adressen lassen sich auf der Zeitachse erfassen (Adressmanagement)
Übersicht gemeinsame Adressdaten der Personenkonten
Adressstamm, Debitorenstamm, Kreditorenstamm (Finanz), Kunden, Lieferanten (Auftrag) benutzen den gemeinsamen Adress-Stamm.
Folgende Stammdaten auf demselben Adress-Stamm werden gemeinsam benutzt (Ein Eintrag in einem der Stämme gilt für alle):
-
Allgemeine Informationen: Die Adresse
-
Allgemeine Informationen: Anrede, Persönliche Anrede
-
Allgemeine Informationen: Gruppierung
-
Kontakte aus dem Kontakt-Fenster ( )
Folgende Stammdaten auf demselben Adress-Stamm werden für jeden Stamm separat gespeichert (Ein Eintrag in einem der Stämme gilt nur für diesen, nicht für die anderen Stämme):
-
Allgemeine Informationen: Kommunikation (die Kontaktperson auf diesem Register)
-
Alles im Register Individuelle Informationen
-
Alles im Register Individuelle Zusätze
Übersicht Abhängigkeiten der zentralen Stammdaten
Feld(er) im Debitoren- |
Herkunft aus dem Stamm: |
---|---|
Währung |
Allg. Stammdaten, Währungen ist verbunden mit: |
Adress-Daten |
Allg. Stammdaten, Adressen |
Mahnadresse, Lieferadresse, Bestelladresse |
Allg. Stammdaten, Adressen |
Verkäufer /Einkäufer |
Allg. Stammdaten, Verkäufer/Einkäufer ist abhängig von: |
Sammel- / Erlös-/ Aufwand-Konto |
Reg.karte Hauptbuch, Stammdaten, Kontenplan |
Kreditoren-Vorerfassungskonto |
Reg.karte Hauptbuch, Stammdaten, Kontenplan |
Vorschlag KST |
Reg.karte Kostenrechnung, Stammdaten, KST/KTR, |
Sachbearbeiter |
Allg. Stammdaten, Sachbearbeiter |
Kondition |
Allg. Stammdaten, Zahlungskonditionen |
Zahlungsverbindung(eigene) |
Allg. Stammdaten, Zahlungsverbindungen |
Mahngruppen (nur Debitoren) |
Mahnen, Stammdaten, Mahngruppen: |
Abteilung |
Allg. Stammdaten, Abteilungen |
Grundsätze Belegerfassung
Manuelle Belegerfassung: In der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung werden Belege (Rechnungen, Gutschriften) in Grund- und Fremdwährungen erfasst. Im Weiteren erfolgt für diese manuellen Buchungen die Verteilung für die Steuerabrechnung, der Primärkosten auf die Kostenstellen und Kostenträger sowie in die Projektabrechnung.
Belegerfassung mit dem Belegleser: Kreditoren-Belege können auch automatisch eingelesen werden, einschliesslich der QR-Refenzzeile. Unvollständig eingelesene Belege lassen sich manuell ergänzen.
Es ist auch möglich den Debi- und Kredi-Zahlungsverkehr und Anlagenzugänge direkt aus dem Hauptbuch in die Hilfsbücher zu buchen (Debitoren-Direktverbuchung und Bankerfassung).
Grundsätze Kreditoren Vorerfassung
Alle Kreditorenbelege können auf Wunsch vorerfasst werden. Diese Erfassungsart bietet den Vorteil, dass alle eingehenden Belege rasch und noch ohne Kontierung erfasst werden können, allenfalls auch elektronisch.
Dadurch wird sichergestellt, dass alle Kreditorenrechnungen einmal erfasst sind, auch wenn sie zur Freigabe im Betrieb zirkulieren. Die vorerfassten Belege werden auf ein transitorisches Vorerfassungs-Konto, welches für jeden Kreditor im Stamm vorgegeben werden kann, in der Finanzbuchhaltung gebucht.
Nach der Freigabe des Beleges durch den Verantwortlichen kann die Kontierung und die Freigabe für die Zahlung erfolgen. Für die Kontierung kann jeder Beleg einzeln bearbeitet oder mit der Kreditoren-Massenkontierung rasch und effizient kontiert und zur Weiterverarbeitung freigegeben werden.
Die Vorerfassung bietet den grossen Vorteil, dass im Umlauf befindliche Belege nicht verloren gehen oder bei einem Sachbearbeiter liegen bleiben. Es besteht eine Kontrollliste, um „liegengebliebene" Belege aufzufinden: Visumskontrolle
Die Belege können auch bereits bei der Erfassung kontiert und zur Zahlung freigegeben werden, sofern die entsprechenden Informationen zu diesem Zeitpunkt vorliegen.
Brutto- oder Netto-Methode
Für die Erfassung der Kreditoren-Belege stehen zwei Methoden zur Verfügung.
Netto-Methode:
Die Verbuchung des Beleges in Infoniqa ONE 200 Finanz erfolgt nach erfolgtem Abzug des Skontobetrages aufgrund der zugeordneten Zahlungskonditionen.
Bei der Belegerfassung wird der Rechnungsbetrag im Feld Brutto eingetragen. Infoniqa ONE 200 berechnet aufgrund der Zahlungskonditionen sowohl Skonto- wie Nettobetrag.
Der Nettobetrag wird im Feld “Restbetrag” eingesetzt und so netto bzw. skontobereinigt auf dem angegebenen Sachkonto verbucht. Für den Skontobetrag erfolgt weder bei der Rechnung noch bei der späteren Zahlung eine Buchung auf Sachkonten!
Im Zahllauf des Beleges erfolgt keine Skontoberechnung mehr, da der Skonto bereits bei der Erfassung des Beleges abgezogen wurde.
Brutto-Methode:
Bei der Belegerfassung wird der Bruttorechnungsbetrag ohne Abzug von Skonto erfasst.
Bei der späteren Zahlung des Beleges wird entsprechend der Zahlungskonditionen der Skontoabzug vorgeschlagen.
Die Einstellung der Erfassungsmethode erfolgt pro Mandant unter Einstellungen, Register Debitoren/Kreditoren 1/5 è Option: Kreditoren Bruttoverbuchung aktivieren
Grundsätze Zahlungen
Manuelle Zahlungserfassung
Debitorenzahlungen können einerseits manuell erfasst werden. Dazu stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
-
Die Buchungsmaske Debitorenzahlungen (Normalzahlung)
-
Die Teilzahlung
-
Die Vorauszahlung
-
Die Verrechnung
-
Die Ausbuchung
-
Die Verlust-Ausbuchung
Elektronischer Zahlungsverkehr
Daneben unterstützt die Infoniqa ONE 200 Debitorenbuchhaltung alle heute gängigen elektronischen Zahlungsverfahren wie:
QR-Zahlungen
Belastungsverfahren (LSV - Lastschriftverfahren Banken / Debit direct - Lastschriftverfahren Post
Differenzen-Management (Option)
Das Debitoren-Differenzenmanagement ist ein leistungsfähiges und benutzerfreundliches Zahlungsdifferenzenmanagement. Ausgehend von den normalen Skontokonditionen und –Toleranzwerten können pro Zahlungskonditionsstufe für Über- und Unterzahlungen separate Toleranzwerte bestimmt werden. So kann das Programm tolerierte Über- oder Unterzahlungen automatisch auf vordefinierte Kontierungen (Sachkonto, Steuer, KST/KTR, Projekt) ausbuchen. Zahlungen ausserhalb der Toleranzen werden wie gewohnt als Teilzahlungen verbucht. Darüber hinaus kann bei der manuellen Zahlungsverbuchung die Über- oder Unterzahlung auf beliebig viele Beträge bzw. Konten aufgesplittet werden.
Zahlungen
Kreditoren-Zahlungen lassen sich auf verschiedene Art ausführen:
Variante Zahllauf:
In einem Zahllauf werden die zu zahlenden Belege verschiedener Kreditoren ausgewählt. Auch Teilzahlungen sind möglich. Ein Zahllauf kann verschiedene eigene Zahlungskonti und verschiedene Zahlungswege umfassen. Im Zahllauf werden alle Zahlungs-Dokumente gedruckt und die Dateien für elektronische Zahlungsverfahren erstellt.
Zahlungsläufe werden erst nach der Rückmeldung von der Bank oder Post definitiv in die Finanzbuchhaltung übertragen. Dadurch wird sichergestellt, dass zurückgewiesene Zahlungen nachbearbeitet werden können und das Zahlkonto in der Finanzbuchhaltung nur mit dem effektiven Zahlungsbetrag belastet wird. Zahlungen bearbeiten/verbuchen/löschen
Variante Bankerfassung
Bei der vereinfachten Variante Bankerfassung sind Zahllauf und Verbuchung nicht getrennt: Ein Bank- oder Post-Beleg wird erfasst und die damit bezahlten Belege direkt ausgewählt und als bezahlt verbucht. Es werden keine Zahlungsdokumente erstellt.
Variante Direktverbuchung
Bei dieser Variante für einfache Fälle sind Zahllauf und Verbuchung nicht getrennt: Die Zahlung wird als Hauptbuch-Buchung auf ein Kreditoren-Sammelkonto erfasst und die damit bezahlten Belege direkt ausgewählt und als bezahlt verbucht. Es werden keine Zahlungsdokumente oder elektronischen Zahlungsdateien erstellt. (siehe unter Zahlung mittels Direktverbuchung)
Grundsätze Mahnwesen
Ein effizientes und flexibles Mahnwesen ist das Kernstück jeder Debitorenbuchhaltung. Mit dem Aufbau von Mahngruppen und der Zuweisung der Debitoren zu den einzelnen Mahngruppen stellt Ihnen Infoniqa ONE 200 ein äusserst flexibles Mahn-Instrument zur Verfügung. Alle wesentlichen Elemente des Mahnprozesses sind mit der Mahngruppe verbunden. So können innerhalb einer Mahngruppe unterschiedliche Mahnstufen mit unterschiedlichen Verfalltagen, Mahntexten und Mahngebühren definiert werden. Des Weiteren können auf der Ebene Mahngruppe unterschiedliche Absender-Adressen abgespeichert werden. Auch der Mindest-Mahnbetrag pro Währung ist auf der Mahngruppe definiert.
Pro Debitor können mehrere Mahnadressen und Mahnkontakte erfasst werden. Somit wird ermöglicht, innerhalb eines Debitors an unterschiedliche Mahnempfänger zu mahnen.
Die Mahnbriefe können optional in Form von PDF-Dokumenten archiviert werden. Somit ist sichergestellt, dass die Mahnbriefe jederzeit wieder rekonstruiert werden können. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Mahnbriefe elektronisch via E-Mail oder Fax zu versenden.
Mit dem Mahnbrief kann optional zusätzlich ein QR-Einzahlungsschein mitgedruckt werden (Standardmässig auf einer separaten Seite).
Grundsätze Konto-Verzinsung
Ergänzend zum Mahnwesen existiert eine Konto-Verzinsung, welche eine Saldoverzinsung des Debitorenkontos über einen selektiven Zeitraum ermöglicht.
Grundsätze Auswertungen / Berichtswesen
Das Modul Infoniqa ONE 200 Finanz umfasst eine grosse Anzahl vorgefertigter Berichte. Beim Aufrufen von Berichten sind zahlreiche Selektionskriterien und verschiedene Optionen wählbar.
Alle mit dem Standardumfang von Infoniqa ONE 200 Finanz gelieferten Berichte erreichen Sie in der Multifunktionsleiste
-
unter „Auswerten oder
-
als eigene Funktion mit einem i, z.B. .
Mittels Selektions- und Gestaltungsoptionen können Standard-Auswertungsvarianten erzielt werden. Häufig zu kombinierende Selektions- und Gestaltungsoptionen können als frei bezeichenbare Standard-Selektionen pro Benutzer abgelegt werden.
Um weitere Auswertungsvarianten zu erzielen, steht es dem Anwender natürlich frei, mit dem Reportdesigner-Tool von Crystal-Reports die im Standardumfang gelieferte Berichte nach Belieben anzupassen oder vollumfassend neue Berichte zu erstellen.
Die Ausgaben können direkt auf den Drucker oder zuerst in einer Vorschau am Bildschirm ausgegeben werden und dann in gängige Dateiformate wie EXCEL, Word, etc. exportiert werden. In der Vorschau können verschiedene Zoomgrössen dargestellt werden. Die vom Anwender eingestellte Zoomgrösse wird registriert und beim wiederholten Aufruf in der gewählten Grösse wieder dargestellt. Mehrere Reports können nebeneinander, überlappend oder untereinander ausgeführt werden.
Exportieren in Microsoft Word
Gemeinsame Funktionalität der Standardberichte
Gemeinsame Funktionalität aller Berichte:
Siehe Handbuch Anwendungseinführung, Auswertungen/Listen
Die Berichte können in einer Vorschau oder direkt an einen Drucker übergeben werden.
Aus der Vorschau ist Ausdrucken jederzeit möglich.
Selektion:
Die meisten Auswertungen ermöglichen mehrere Selektionen.
(siehe auch: Häufige Selektionen und Optionen.)
Mehrfache Selektionen sind kumulativ zu verstehen, z.B:
Nummer von/bis und Name von/bis selektiert innerhalb des Nummer-Bereiches nach dem Namen-Bereich
Standard-Selektionen:
Varianten von Eingabeparameter der Berichts-Dialoge können als sogenannte Standard-Selektionen abgelegt und später wieder abgerufen werden.
Häufige Selektionen und Optionen
Häufig vorkommende Feldbezeichnung |
Bedeutung |
---|---|
Nummer von/bis |
Debitoren-Nummer |
Name von/bis |
Debitoren-Name. B bis Bz: Alle Namen, die mit B beginnen
Schm bis Schuz: Alle Namen von Schm... bis und mit Schu... |
Extern von/bis |
Externe Belegnummer (siehe Manuelle Belegerfassung) |
Abteilung von/bis |
Abteilung (siehe Handbuch Finanzbuchhaltung, Abteilungen) |
Verkäufer von/bis |
Verkäufer (siehe Handbuch Finanzbuchhaltung, Verkäufer/Einkäufer) |
Datum von/bis |
Als Vorschlag erscheint der Datumsbereich zwischen Geschäftsjahresbeginn und aktuellem Systemdatum. |
Datum |
Beleg Das Belegdatum ist massgebend Valuta Das ist Valutadatum ist massgebend Auf der Liste wird das hier gewählte Datum angedruckt. |
2. Datum |
In der Auswertung wird als zweites Datum ausgegeben: Verfall Verfalldatum |
Sortierung |
Oft sind verschiedene Sortierungen wählbar: Sortierung 1: Grobe Sortierung Beispiel:
|
Beträge in Euro |
R Die Beträge in Euro anzuzeigen ist nur möglich, wenn der Euro als Parallelwährung verwendet wird (vgl. Handbuch Admin) |
Rekapitulation |
Bestimmt, ob eine Rekapitulation (Zusammenfassung) ausgegeben werden soll. Eine Liste kann auch mehrere thematisch verschiedene Rekapitulation haben. Ohne Es wird keine Rekapitulation ausgegeben. Diese Option kann pro Liste einige Seiten Papier sparen. |
Standard-Selektionen
Bei Reports mit mehr als zwei Auswahlkriterien können für wiederholt verwendete Selektionskombinationen Standard-Selektionen abgelegt werden. In den jeweiligen Masken sind für deren Verwaltung zwei Buttons unten links im Selektionsfenster integriert.
Es kann eine Selektion abgelegt oder ausgewählt werden oder die Default-Standardselektion auf schnelle Weise abgerufen werden.
Vorgehen zur Erfassung einer Selektion als Standardselektion:
-
Definition der Selektion in Suchmaske oder Auswahlfenster für einen Report
-
Wechsel mit rechten Button in das Fenster „Standard-Selektionen“
-
Mit Button [Neu] einen Namen zuordnen
Nur eigene:
Nur die eigenen Selektionen (des aktuellen Benutzers) anzeigen
Default:
Ankreuzen, wenn dies die Default-Selektion sein soll (Aufruf mit dem linken Button) -
[Speichern]
-
Nach dem Speichern der Selektion das Fenster mit [Schliessen] verlassen.
Die Default-Selektion kann auf schnellste Weise mit dem linken Standardselektionsbutton abgerufen werden.
Die gespeicherten Selektionen werden pro Benutzer verwaltet. Pro Benutzer kann nur eine Default-Selektion abgelegt werden.
Aufrufen einer abgespeicherten Selektion:
-
Mit rechten Button das Fenster „Standard-Selektionen“ öffnen
-
Bei [Auswahl] Eine gespeicherte Selektion wählen
Nur eigene: Nur die eigenen Selektionen (des aktuellen Benutzers) anzeigen -
[Auswählen]
-
[Schliessen]
Position von Empfänger-Adressen
Mit der Einstellung "Listen/Adresse" im Register Debitoren/Kreditoren 2/5 kann diese Adresse links oder rechts im Dokument platziert werden.
Individuelle Reports
Informationen zu diesem Thema finden Sie im Handbuch Allgemein/Admin unter Individuelle Reports.
Grundsätze Kostenrechnung
Systemübersicht der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung
Einleitung
Mit der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung können viele Kostenrechnungssysteme aus der Theorie und Praxis (siehe Überblick Kostenrechnungssysteme in Theorie u. Praxis) umgesetzt werden.
Das entscheidende dabei ist der zielgerichtete Aufbau der Kostenobjekte (Stammdaten) Kostenarten, Kostenstellen/-Träger, Projekte und Leistungsarten und der Stammobjekte der Umlagen- und Leistungsverrechnung.
Der zielgerichtete Aufbau der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung für die Führung eines bestimmten Kostenrechnungssystems verlangt Grundkenntnisse über den Aufbau und die Möglichkeiten der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung, welche im Kapitel Grundsätze der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung vermittelt werden.
Die Ausführung im Kapitel Überblick Kostenrechnungssysteme in Theorie und Praxis ist eine Zusammenfassung aus der betriebswirtschaftlichen Literatur zum Thema Kostenrechnung von Siegfried Hummel / Wolfgang Männel (Prof. der Betriebswirtschaftslehre an der Uni Erlangen-Nürnberg) und zum Thema betriebliches Rechnungswesen von Bruno Röösli (dipl. Buchalter und Controller, Dozent an verschiedenen Fachschulen und Leiter von praxisbezogenen Seminaren).
Falls Sie mit dem Thema Betriebliches Rechnungswesen nicht vertraut sind, empfehlen wir Ihnen für weitergehende Informationen bzw. zum Selbststudium die Bücher von Bruno Röösli, Verlag SKV:
-
ISBN 3-286-32203-2
Das betriebliche Rechnungswesen
Band 1 Grundlagen -
ISBN 3-286-32591-0
Das betriebliche Rechnungswesen
Band 2 Kostenrechnungssysteme und Planungsrechnung
Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung sind formal gesehen Abrechnungsverfahren, deren Aufbau durch bestimmte Elemente (Kostenobjekte (Stammdaten)) sowie durch bestimmte Beziehungen zwischen diesen Elementen gekennzeichnet ist. Sie werden einerseits durch die konkrete Festlegung der grundlegenden Begriffe Kosten und Leistung geprägt, zum anderen aber auch durch den Modus der Bildung bzw. Ein- oder Unterteilung von Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträgern, ausserdem durch die Art der zwischen den eben genannten Strukturelementen bestehenden abrechnungstechnischen Beziehungen, so etwa vor allem durch die Prinzipien, auf denen die Verrechnung der Kosten innerhalb der Kostenrechnung basiert.
Dass es unterschiedliche Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung gibt, ist einmal darauf zurückzuführen, dass im Laufe der Zeit immer wieder neue (verbesserte) Abrechnungsmethoden für das innerbetriebliche Rechnungswesen entwickelt wurden, zum anderen ist es aber auch eine Folge der Pluralität der Rechnungszwecke, genauer gesagt: eine Folge der Unterschiedlichkeit der Fragestellungen, die von der Kosten- und Leistungsrechnung beantwortet werden sollen. Verschiedenartige Rechnungszwecke lassen sich meist nicht mit demselben Kostenrechnungssystem bewältigen. Daher ist es auch durchaus erklärlich, dass in der Praxis gegenwärtig unterschiedliche Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung zur Anwendung kommen.
Zweikreis-System
Die Kostenrechnung von Infoniqa ONE 200 implementiert ein Zweikreis-System. Das heisst, Finanz- und Kostenrechnung sind zwei eigenständige Systeme. Es gibt Buchungen, welche ausschliesslich die Finanzbuchhaltung oder ausschliesslich die Kostenrechnung betreffen.
Die beiden Systeme sind vollständig integriert, sodass jeder Betrag einer erfolgswirksamen Buchung der Hauptbuchhaltung zeitgleich und zwingend als Primärkostenbuchungen in die Betreibbuchhaltung verbucht bzw. auf eine oder mehrere Kostenstellen/Kostenträger verteilt werden müssen.
Die Notwendigkeit von Scharnierkonti, wie sie ältere Systeme benötigen, entfällt gänzlich. Um den Schulterschluss der beiden Systeme zu gewährleisten, arbeitet Infoniqa ONE 200 mit einer „Hilfskostenstelle“ Sachliche Abgrenzungen. Dieses Hilfskonstrukt spiegelt zu jedem Zeitpunkt die Differenz zwischen Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung. Unter den Einstellungen ist diese spezielle Kostenstelle dem System bekanntzugeben. Sie wird beispielsweise für automatische Buchungen aus der Anlagenbuchhaltung verwendet.
Übersicht Module und Funktionen der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung
Übersicht Kostenobjekte
Übersicht Datenströme zwischen den Kostenobjekten
Funktionsmodell Betriebliche Verrechnung
Kostenrechnungssysteme und Kombinationen
Unterscheidungsmerkmale der theoretischen Kostenrechnungssysteme sind die Kriterien der Abrechnungssystematik (Ist-Kosten, Normal-Kosten, Plan-Kosten) und der Umfang der Zurechnung (Voll-Kosten, Teil-Kosten, Prozess-Kosten). Daraus ergeben sich Kombinationen von Kostenrechnungssystemen.
Systeme nach der Art der Kostenverrechnung (Umfang der Zurechnung)
\ System |
Vollkostenrechnung
|
Teilkostenrechnung
|
Prozesskostenrechnung
|
---|---|---|---|
Merkmal |
Alle Kosten werden verrechnet (führt zum Erfolg) |
Nur variable Kosten werden verrechnet (führt zum Deckungsbeitrag) |
Prozesskosten werden verrechnet (führt zum Ergebnis nach Prozesskosten) |
Systeme nach der Art der Abrechnungssystematik (zeitlicher Bezug)
\ System |
Ist-Kostenrechnung
|
Normalkostenrechnung
|
Standardkostenrechnung (Plankostenrechnung) |
---|---|---|---|
Merkmal |
Tatsächlich angefallene Kosten (Vergangenheit) |
Ist-Mengen bewertet mit Verrechnungssätzen (Vergangenheit/Zukunft) |
Planmengen bewertet mit Plansätzen |
Kombinationen der Kostenrechnungssysteme
Abrechnungssystematik (Zeitlicher Bezug) |
Umfang der Zurechnung |
|||
---|---|---|---|---|
|
Voll-Kostenrechnung |
Teilkostenrechnung |
Prozess-Kostenrechnung |
|
IST-Kosten |
IST-Vollkostenrechnung |
IST-Grenz Kostenrechnung |
IST-Prozess Kostenrechnung |
|
Normal-Kosten |
Normal Kostenrechnung |
Normal-Grenz Kostenrechnung |
Normal-Prozess Kostenrechnung |
|
Plan-Kosten |
Standard Kostenrechnung |
Grenz Plankostenrechnung |
Plan-Prozess Kostenrechnung |
Art der Kostenverrechnung (Umfang der Zurechnung)
Die Art der Verrechnung der Kosten innerhalb des innerbetrieblichen Rechnungswesens ist das wichtigste Kriterium für die Differenzierung zwischen verschiedenen Systemen der Kosten- und Leistungsrechnung. Orientiert man sich hieran, gelangt man zur theoretisch und praktisch gleichermassen bedeutsamen Unterscheidung zwischen Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung und Prozesskostenrechnung.
Die wichtigsten Unterschiede der Verfahren nach Kostenverrechnung
\ System |
Vollkostenrechnung
|
Teilkostenrechnung
|
Prozesskostenrechnung
|
---|---|---|---|
Merkmal |
Alle Kosten werden verrechnet (führt zum Erfolg) |
Nur variable Kosten werden verrechnet (führt zum Deckungsbeitrag) |
Prozesskosten werden verrechnet (führt zum Ergebnis nach Prozesskosten) |
Kalkulation |
Einzelkosten |
Variable Einzelkosten |
Einzelkosten |
= Selbstkosten |
= Selbstkosten |
= Selbstkosten |
|
Direkte Bezugsgrösse |
Vollkostensatz |
Variabler Kostensatz |
Kostentreiber |
Indirekte Bezugsgrösse |
Zuschlagssatz |
Variabler Zuschlagssatz |
Mengenneutraler Zuschlagssatz |
Gemeinkosten- ebene |
Kostenstelle |
Kostenstelle |
Kostenstelle / Prozess |
Erfolgsrechnung |
Ertrag |
Ertrag |
Ertrag |
Erfolg |
Deckungsbeitrag |
Ergebnis nach direkten Kosten |
|
|
Erfolg |
Ergebnis nach prozessorientierten Kosten |
|
|
Erfolg |
Vollkostenrechnung (führt zum Erfolg)
Für die Vollkostenrechnung und dessen verschiedene Ausprägungsformen ist kennzeichnend, dass jeweils sämtliche Kostenarten, die im Betrieb anfallen, auf die relevanten Kalkulationsobjekte weiterverrechnet werden, sodass also für alle Kalkulationsobjekte stets die „vollen“ Kosten bestimmt werden. Besonders offensichtlich wird dies am Beispiel der Kostenträger (im Sinne der Vollkostenrechnung), dem wichtigsten Kalkulationsobjekt: Im System der Vollkostenrechnung werden alle Kostenarten über die Kostenstellenrechnung auf die verschiedenen Leistungen des Betriebs weiterverrechnet, und zwar zum Teil direkt (als Einzelkosten), zum Teil indirekt (als Gemeinkosten). Wegen dieser umfassenden Weiterwälzung der Kosten von der Kostenartenrechnung über die Kostenstellenrechnung bis zur Kostenträgerrechnung nennt man die Vollkostenrechnung auch Kostenüberwälzungsrechnung.
Teilkostenrechnung (führt zum Deckungsbeitrag)
In den Systemen der Teilkostenrechnung werden den verschiedenen Kalkulationsobjekten (so wiederum vor allem den Kostenträgern) nur Teile der betrieblichen Gesamtkosten zugerechnet, und zwar meist prinzipiell nur jene Kosten, die sich direkt für die betreffenden Kalkulationsobjekte erfassen lassen.
Prozesskostenrechnung (führt zum Ergebnis nach Prozesskosten)
Prozesskostenrechnung ist ein Begriff aus dem deutschen Sprachgebiet. Die Prozesskostenrechnung wurde in den achtziger Jahren in Amerika entwickelt, wo sie vor allem als ABC-Kostenrechnung (Activity-Based-Costing) bekannt ist.
Die Prozesskostenrechnung kann als eine Weiterentwicklung bzw. Modifikation der bisherigen Vollkostenrechnung angesehen werden, die vor allem den indirekten Gemeinkostenbereich möglichst mit direkten Bezugsgrössen verrechnet und kalkuliert.
Bei allen Kostenrechnungssystemen ist das oberste Gebot, die Kosten möglichst verursachungsgerecht zuzurechnen. Die Prozesskostenrechnung versucht nun, alle Tätigkeiten (Aktivitäten) mit repetitivem Charakter zu quantifizieren und zu bewerten. Zu diesem Zwecke muss nach geeigneten Bezugsgrössen gesucht werden, die möglichst homogen sind und das Verursacherprinzip sowie die Ressourcenbeanspruchung der jeweiligen Tätigkeit in einem hohen Masse zum Ausdruck bringen. Diese Bezugsgrössen werden Kostentreiber oder cost-driver genannt.
Würdigung der Kostenverrechnungsverfahren
Die Grundforderung der Prozesskostenrechnung, vermehrt indirekte Bereiche als differenzierende Kalkulationselemente einzubeziehen, kann durch die bisherigen Kostenrechnungssysteme ebenfalls erfüllt werden. Es gilt, jede Kostenstelle nach geeigneten Bezugsgrössen zu untersuchen. Eventuell müssen die Kostenstellen feiner strukturiert und auf die einzelnen Bezugsgrössen (Prozesse) abgestimmt werden. Eine weitere Möglichkeit bestehe darin, die Kostenstellen mit verschiedenen Bezugsgrössen abzurechnen. Beispielsweise könnte die Kostenstelle Lagerhaus mit wertproportionalen Bezugsgrössen (Kostenarten Zinsen, Versicherungen), mit volumenproportionalen Bezugsgrössen (Raumkosten) und nach Anzahl Bewegungen (Personalkosten) abgerechnet werden.
Art der Abrechnungssystematik (zeitlicher Bezug)
Ein weiteres sehr wichtiges Kriterium für die Differenzierung zwischen verschiedenen Systemen der Kosten- und Leistungsrechnung ist die Art der Abrechnungssystematik. Orientiert man sich hieran, kommt man auf die Kostenrechnungssysteme Ist-Kostenrechnung, Normalkostenrechnung, Standard- oder Plankostenrechnung.
Die wichtigsten Unterschiede der Verfahren nach Abrechnungssystematik (zeitlicher Bezug)
\ System |
Ist-Kostenrechnung
|
Normalkostenrechnung
|
Standardkostenrechnung (Plankostenrechnung)
|
---|---|---|---|
Merkmal |
Tatsächlich angefallene Kosten (Vergangenheit) |
Ist-Mengen bewertet mit Verrechnungssätzen (Vergangenheit/Zukunft) |
Planmengen bewertet mit Plansätzen |
Erfolg |
Ertrag |
Ertrag |
Ertrag |
= Ist-Erfolg |
= Norm-Erfolg |
= Plan-Erfolg |
|
|
+/- Deckungsdifferenz |
+/- Abweichungsanalyse |
|
Ist-Erfolg |
Ist-Erfolg |
Ist-Kostenrechnung
Die Ist-Kostenrechnung sieht eine vollständige Umlage der Ist-Kosten auf die Kostenträgerrechnung vor. Die Ist-Kostenrechnung ist eine Vergangenheitsrechnung und wird immer geführt.
Normal-Kostenrechnung
Die Normalkostenrechnung „normalisiert“ das Abrechnungsverfahren insofern, als die Ist-Bezugsgrössen (Ist-Stunden, Ist-Mengen) mit festgelegten Normalkostensätzen bewertet werden, und die Zuschlagssätze ebenfalls genormt werden (feste Zuschlagssätze). Die Normalkosten können sowohl von Ist- wie auch von Planwerten abgeleitet werden. Typisches Merkmal ist der Ausweis von Deckungsdifferenzen auf der Kostenstelle.
Standard-/Plankostenrechnung
Die Standardkostenrechnung ist ein allumfassendes Planungsrechnungssystem, das auf geplanten Kosten, geplanter Beschäftigung und geplanten Mengen- und Zeitvorgaben aufbaut. Typisches Merkmal ist der Ausweis von Mengen und Preisabweichungen bei den Einzelkosten sowie die verbrauchs- und Volumenabweichungen auf der Kostenstellenebene.
Verbindung zur Finanzbuchhaltung
-
Der Kontenplan der Finanzbuchhaltung ist das Bindeglied zur Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung.
-
Fibukonti und Kostenarten sind getrennt geführte Objekte
-
Kostenwirksame Konten (= alle Konten der Erfolgsrechnung) müssen zwingend zu einer Kostenart der Kostenrechnung zugeordnet werden. Die direkte und sichere Überleitung der Primärkosten an die Kostenrechnung ist somit gewährleistet.
-
Beim Buchen in der Finanzbuchhaltung und dessen Hilfsbücher wird die Kostenart aufgrund der Kontenzuordnung vorgeschlagen. Sie kann bei Bedarf ggf. direkt beim Buchen geändert werden.
Sachliche Abgrenzungen
-
Die Differenz zwischen Aufwand und Kosten werden sachliche Abgrenzungen genannt.
-
Sachliche Abgrenzungen zeigen die Bereinigung der Aufwand-/Ertragsrechnung der Finanzbuchhaltung nach betrieblich-objektiven Kriterien.
-
Sachliche Abgrenzungen werden in Infoniqa ONE 200 auf einer dafür bestimmten Kostenstelle gebucht.
Gewisse Programme der Finanzbuchhaltung wie z.B. der Kursdifferenzlauf aus Fremdwährungsbewertung bucht automatisch auf die Kostenstelle, die in den Einstellungen, Register Kostenrechnung als „KST sachliche Abgrenzung“ hinterlegt ist.
Kostenobjekte (Stammdaten)
Die Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung umfasst die Kostenobjekte Kostenarten-, Kostenstellen/-Träger, Projekte und Leistungsarten (siehe dazu Übersicht Kostenobjekte und Übersicht Datenströme und Kostenobjekte).
Mehrdimensionale Kontoführung durch unabhängige Kostenobjekte
Die Verwaltung der Kostenobjekte erfolgt in sogenannten Plänen. Pro Kostenobjekt wird ein separater Plan geführt:
-
Kostenartenplan
-
KST/KTR-Plan (Kostentstellen-/Kostenträgerplan)
-
Projektplan
-
Leistungsartenplan
In den Plänen werden die Kostenobjekte (Konti) erfasst und bearbeitet. Die Strukturierung der Konti erfolgt durch Zuordnung zu frei definierbaren Gruppen. Die Struktur kann völlig frei aufgebaut werden und ist in mehreren Varianten möglich.
Planstrukturen und Varianten
-
Durch Variantenbildung (Strukturen über gleiche Konten) lassen sich die Ergebnisse ohne individuelle Reportprogrammierung/-Anpassung verschiedenartig totalisieren und verdichtet darstellen.
-
Beliebige Anzahl von Struktur-Varianten können geführt werden. Die einzelnen Konti sind innerhalb einer bestehenden Plan-Variante jederzeit beliebig verschiebbar, auch wenn schon Buchungen darauf erfolgt sind.
Übernahme von Plänen aus anderen Mandanten
-
Pläne können in der Anwendung Infoniqa ONE 200-Admin bei der Neueröffnung von Mandanten von anderen Mandanten übernommen und bei Bedarf angepasst werden. Dadurch erübrigt sich ein vollständiger Neuaufbau beim Führen von verschiedenen Mandanten-Buchhaltungen.
-
Der Aufbau der einzelnen Pläne und die gewünschte Gliederung sind vom Anwender vollständig frei gestaltbar.
Kontierungsregeln (Verbindung Kostenobjekte)
-
Die Verbindung der Kostenobjekte werden mittels Kontierungsregeln geschaffen. Beispielsweise kann eine Kostenart zu einer oder mehreren Kostenstellen verbunden werden. Buchungen können in der Folge nur auf der Ebene verbundener Dimensionsobjekte erfolgen. Komplexe Strukturen und umfangreiche Pläne können somit einfach verwaltet werden und die Sicherheit durch die hinterlegten Kontierungsregeln bleibt beim Buchen voll gewährleistet.
-
Die Budgetierung erfolgt zudem auf der Ebene der Kontierungsregel.
Zeitachse der Kostenobjekte
-
Geschäftsjahresabhängige Kosten werden in der Kostenstellen-/Kostenträgerrechnung verwaltet.
-
Geschäftsjahresunabhängige Kostenaussagen können über die Projektkostenrechnung erzielt werden.
-
Geschäftsjahresunabhängig sind auch die Stammdaten der Leistungsarten und Kostenarten.
Kostenartenrechnung
Hauptziele der Kostenartenrechnung
-
Die Kostenartenrechnung sagt, welche Kosten angefallen sind.
-
Kostenarten sollen die Unterscheidungsfreiheit der Kosten gewährleisten.
-
Bindeglied zwischen Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung
-
Kostenarten als Drehscheibe für die Kostenzurechnung und Kostenauswertung
-
Kostenarten sollen möglichst verursachungsgerecht zu Kostenträgern zugerechnet werden. Die Zurechnung kann direkt dem Kostenträger oder indirekt über eine Kostenstelle erfolgen.
Anforderungen an den Aufbau und die Gliederung der Kostenartenrechnung
-
Nach Art der verbrauchten Güter und Leistungen
Materialkosten, Personalkosten, Kapitalkosten, DL-Bezug, Fremdrechte -
Nach Art der Güterherkunft
Primäre Kosten = Güter und Leistungen von aussen
Sekundäre Kosten = Interne Leistungen -
Nach Art der Zurechenbarkeit zu einer Bezugsgrösse
Einzelkosten, Gemeinkosten, Unechte Gemeinkosten, Sonderkosten
Infoniqa ONE 200 unterscheidet zwischen Primärkostenarten und Sekundärkostenarten
-
Primärkostenarten stellen das Mittel dar, die detaillierte Gliederung der ER- bzw. G/V-Konten der Finanzbuchhaltung, in eine konsumierbare, verdichtete Sicht für den Controller zu transferieren. Es ist aber auch möglich eine 1:1-Abbildung der Erfolgskonti ins betriebliche Rechnungswesen abzubilden. Die Primärkostenarten dienen zum Buchen der externen Kosten auf Kostenstellen (indirekte Kosten) und/oder Kostenträger (direkte Kosten) und ggf. zusätzlich auf ein Projekt.
-
Sekundärkostenarten sind Konstrukte der Kostenrechnung und können nicht aus der Finanzbuchhaltung bebucht werden. Sie dienen dazu betriebliche Umlagen und Leistungsverrechnungen (betriebliche Buchungen) abzubilden. Auch die Umlagen von Vor- auf Hauptkostenstellen oder auf Kostenträger werden über Sekundärkostenarten abgewickelt. Neben der Verrechnungslogik kommen den Sekundärkostenarten auch abrechnungslogische Merkmale zuteil.
Innenumsätze bei Kostenverrechnungen darstellen
Buchungsmethode: Für den Bereich der betrieblichen Buchungen stehen drei Varianten für die Handhabung der Kostenarten beim Buchen zur Verfügung:
-
Auf einer Sekundärkostenart verbuchen
-
Sekundärerlösverbuchung mit automatischer Sekundärkostenverbuchung
-
Sekundärkostenbuchung mit automatischer Sekundärerlösverbuchung
Der Ergebnisplan ist eine Tabelle, in welcher auf der Zeitachse Sekundärkostenarten (z.B. entlastende Sekundärerlösarten) zu korrespondierenden Sekundärkostenarten (z.B. belastende Sekundärkostenart) zugeordnet werden können.
Innenumsätze werden durch die Varianten 2 und 3 automatisch transparent.
Demzufolge erübrigt sich für den Benutzer beim Buchen für die belastende und die entlastende Seite separate Kostenarten zu kontieren. Einmal im Ergebnisplan erfasst, wird Infoniqa ONE 200 dies automatisch tun.
Infoniqa ONE 200 führt die Kostenartenrechnung über die Dimension Kostenartenplan
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Jede Kostenbuchung führt über eine Kostenart von/auf KST, KTR und Projekte.
-
Für die differenzierte Handhabung der Verbuchung von externen und internen Kosten muss jede Kostenart als Primär- oder Sekundärkostenart gekennzeichnet werden.
-
Anforderungen an unterschiedliche Gliederungs- und Auswertungskriterien sind mit Planvarianten lösbar
Kontierungsregeln / Budgetierung
-
Kontierungsregeln schaffen eine einwandfreie automatische Plausibilisierung beim Dateneintritt in die Infoniqa ONE 200 Finanzlösung. Sei dies im Benutzerinterface oder über Schnittstellen.
-
Kontierungsregeln werden mittels Verbindung von Kostenstellen zu Kostenarten geschaffen.
Beispielsweise kann eine Kostenart zu einer oder mehreren Kostenstellen verbunden werden. Buchungen können in der Folge nur auf der Ebene verbundener Kostenstellen -> Kostenarten erfolgen. Komplexe Strukturen und umfangreiche Pläne können somit einfach verwaltet werden und die Sicherheit durch die hinterlegten Kontierungsregeln bleibt beim Buchen voll gewährleistet. -
Die Budgetierung erfolgt auf der Ebene der Kontierungsregel (welche Kosten auf welche Kostenstelle/-Träger pro Kostenart).
Kostenstellenrechnung
Hauptziele der Kostenstellenrechnung
-
Die Kostenstellenrechnung sagt, wo die Kosten angefallen sind
-
Kostenkontrolle bzw. Gemeinkostenüberwachung (Soll-/Ist-Vergleiche)
-
Planungsrechnung (Budget, Kostenplanung)
-
Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung (Gemeinkosten-Weiterverrechnung)
-
Grundlage für Kalkulationssätze (Kostensätze, Zuschlagssätze)
Anforderungen an den Aufbau und die Gliederung der Kostenstellenrechnung
-
Betriebliche Funktionen
Allgemeine (Hilfs-)Stellen (z.B. Grundstücke, Gebäude, Sozialdienst)
Fertigung
Fertigungshilfsstellen
Material (Lager, Einkauf)
Verwaltung
Vertrieb
Forschung und Entwicklung -
Produktionstechnische Gesichtspunkte
Hauptkostenstellen (z.B. Fertigung, Material, etc.)
Nebenkostenstellen (z.B. Veredelung)
Hilfskostenstellen (z.B. Fertigungshilfsstelle: Reparatur, AVOR, etc.) -
Rechentechnische Gesichtspunkte
Vorkostenstellen = Leistungserbringer für andere Kostenstellen (z.B. Gebäude, Energie)
Endkostenstellen = Leistungserbringer direkt für Kostenträger (z.B. F+E)
Infoniqa ONE 200 führt die KST- und KTR-Rechnung in einer einzigen Dimension KST/KTR-Plan.
-
Für die Belastung und Entlastung und Kostenverrechnung gelten für Kostenstellen und Kostenträger die identischen Regeln.
-
Für die differenzierte Handhabung in den Auswertungen muss ein Plan-Eintrag zwingend als Kostenstelle oder Kostenträger gekennzeichnet werden.
-
Anforderungen an unterschiedliche Gliederungs- und Auswertungskriterien sind mit Planvarianten lösbar.
Kontierungsregeln / Budgetierung
-
Kontierungsregeln schaffen eine einwandfreie automatische Plausibilisierung beim Dateneintritt in die Infoniqa ONE 200 Finanzlösung. Sei dies im Benutzerinterface oder über Schnittstellen.
-
Kontierungsregeln werden mittels Verbindung von Kostenstellen zu Kostenarten geschaffen.
Beispielsweise kann eine Kostenart zu einer oder mehreren Kostenstellen verbunden werden. Buchungen können in der Folge nur auf der Ebene verbundener Kostenstellen -> Kostenarten erfolgen. Komplexe Strukturen und umfangreiche Pläne können somit einfach verwaltet werden und die Sicherheit durch die hinterlegten Kontierungsregeln bleibt beim Buchen voll gewährleistet. -
Die Budgetierung erfolgt auf der Ebene der Kontierungsregel (welche Kosten auf welchen Kostenarten pro Kostenstelle/-Träger.
Umlagen/Verrechnung
-
Siehe Umlagerechnung und Leistungsverrechnung
Kostenträgerechnung
Hauptziele der Kostenträgerrechnung
-
Die Kostenträgerrechnung sagt, für was die Kosten angefallen sind
-
Sammlung der Einzel- und Gemeinkosten pro Kostenträger
-
Differenzierte Wirtschaftlichkeitsaussage durch Gegenüberstellung der Kosten mit der Produktions- und Absatzleistung (Kalkulation)
-
Periodenbezogene Rechnung (Kostenträgerzeitrechnung => Kurzfristiger Betriebserfolg)
-
Stückbezogene Rechnung (Kostenträgerstückrechnung => Kalkulation)
Anforderungen an den Aufbau und die Gliederung der Kostenträgerrechnung
-
Produkte
-
Leistungen
-
Profitcenter
-
Absatzerfolgsrechnung (Absatzgebiete, -Kategorien, -Methoden, -Grössen)
Infoniqa ONE 200 führt die KST- und KTR-Rechnung in einer einzigen Dimension KST/KTR-Plan.
-
Für die Belastung und Entlastung und Kostenverrechnung gelten für Kostenstellen und Kostenträger die identischen Regeln.
-
Für die differenzierte Handhabung in den Auswertungen muss ein Plan-Eintrag zwingend als Kostenstelle oder Kostenträger gekennzeichnet werden.
-
Anforderungen an unterschiedliche Gliederungs- und Auswertungskriterien sind mit Planvarianten lösbar.
Kontierungsregeln / Budgetierung
-
Kontierungsregeln schaffen eine einwandfreie automatische Plausibilisierung beim Dateneintritt in die Infoniqa ONE 200 Finanzlösung. Sei dies im Benutzerinterface oder über Schnittstellen.
-
Kontierungsregeln werden mittels Verbindung von Kostenträgern zu Kostenarten geschaffen.
Beispielsweise kann ein Kostenträger zu einer oder mehreren Kostenarten verbunden werden. Buchungen können in der Folge nur auf der Ebene verbundener Kostenträger-Kostenarten erfolgen. Komplexe Strukturen und umfangreiche Pläne können somit einfach verwaltet werden und die Sicherheit durch die hinterlegten Kontierungsregeln bleibt beim Buchen voll gewährleistet. -
Die Budgetierung erfolgt auf der Ebene der Kontierungsregel (welche Kosten auf welchen Kostenträgern pro Kostenart).
Umlagen/Verrechnung/Kalkulation
-
Vorgezogene Umlagen: Infoniqa ONE 200 erlaubt eine direkte Verbuchung auf Stelle und Träger. Bei der Umlage der Kostenstelle werden diese „vorgezogenen“ Umlagen berücksichtigt. Auf Auswertungen werden „vorgezogene“ Umlagen entsprechend markiert.
Projekt- oder Auftragsrechnung
Abgrenzung zur Kostenträgerrechnung
-
Kostenstellen und –Trägerrechnung orientieren sich am Rechnungsjahr. Andere Systeme erlauben es, Kostenträger überjährig leben zu lassen um Projekte etc. abzubilden. Dies erlaubt Infoniqa ONE 200 nicht. Dafür bietet Infoniqa ONE 200 eine weitere Dimension an, die Projektdimension. Beispiele sind Bauprojekte, Veranstaltungen, Kundenaufträge, etc.
-
Die Projektdimension kann zusätzlich zur Dimension Kostenart und zur Dimension KST/KTR gebucht werden, muss aber nicht.
-
Siehe auch
Übersicht Kostenobjekte
Übersicht Datenströme zwischen den Kostenobjekten
Hauptziele der Projekt- und Auftragsrechnung
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Die Projekt- und Auftragsrechnung sagt, für welche Leistung die Kosten angefallen sind
-
Zusätzliche Sammlung der Kosten pro Projekt, Auftrag
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Differenzierte Wirtschaftlichkeitsaussage durch Gegenüberstellung der Kosten mit der Absatzleistung (Kalkulation)
-
Periodenbezogene Rechnung (Zeitrechnung)
Anforderungen an die Gliederung der Projekt- und Auftragsrechnung
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Interne Projekte / Aufträge
-
Externe Projekte / Aufträge
-
Weitere an der Betriebs- und Kalkulationsorganisation angelehnte Gliederungsanforderungen
Infoniqa ONE 200 führt die Projekt-/Auftragsrechnung mittels Modul Projektmanagement
-
Separate zusätzliche Stammdimension Projektplan (unabhängige Kostendimension)
-
Belastung und Entlastung erfolgen zeitgleich mit der Kostenverrechnung von Kostenstellen an Kostenstellen/Träger (=gleichzeitige Kontierung)
-
Anforderungen an unterschiedliche Gliederungs- und Auswertungskriterien sind mit Planvarianten lösbar
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Für die Buchung der Dimension Projekte muss nicht zwingend der Projektplan geführt werden. In den Einstellungen kann die Plausibilisierung der Kontierung beim Buchen ein-/ausgeschaltet werden. Somit wird es möglich ohne Stammdatenverwaltung die Projektdimension zu bebuchen. Dies wird in der Praxis vor allem für die Führung von Auftragsrechnungen benötigt.
Kontierungsregeln / Budgetierung
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Kontierungsregeln schaffen eine einwandfreie automatische Plausibilisierung beim Dateneintritt in die Infoniqa ONE 200 Finanzlösung. Sei dies im Benutzerinterface oder über Schnittstellen.
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Kontierungsregeln werden mittels Verbindung von Projekten zu den Verbindungen der KST/KTR und Kostenarten geschaffen.
Beispielsweise kann ein Projekt zu einer oder mehreren Verbindung KST/KTR und Kostenart verbunden werden. Buchungen können in der Folge nur auf der Ebene verbundener Projekte -> Kostenarten -> KST/KTR erfolgen. Komplexe Strukturen und umfangreiche Pläne können somit einfach verwaltet werden und die Sicherheit durch die hinterlegten Kontierungsregeln bleibt beim Buchen voll gewährleistet. -
Die Budgetierung erfolgt auf der Ebene der Kontierungsregel (welche Kosten auf welchen Projekten pro Kostenart - KST/KTR).
-
Kontierungsregeln der Dimension Projekte sind nicht zwingend. In den Einstellungen kann die Plausibilisierung für das Buchen ein-/ausgeschaltet werden.
Umlagen/Verrechnung/Kalkulation
-
Siehe Umlagen- und Leistungsverrechnung
Umlagen- und Leistungsverrechnung
Abgrenzung
-
Zusammen mit der Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträger- und Projektkostenrechnung können viele gängige Kostenrechnungssysteme abgebildet und/oder kombiniert werden.
-
Mit dem Kalkulationsmanagement (siehe Übersicht Module und Funktionen der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung) können mehrere Kostenrechnungsphilosophien gleichzeitig verfolgt werden. Durch die zur Verfügung gestellte Verrechnungsvariantenfunktionalität (siehe Arbeitsprozesse/Stammdaten/Verrechnungsvarianten) wird beispielsweise der Einsatz einer Vollkostenrechnung für externe Betrachter des Unternehmens und eine Teilkostenrechnung als Basis des internen Berichtswesens und zur innerbetrieblichen Steuerung ermöglicht.
-
Die Subarten der Teilkostenrechnung (Grenzkosten, Fixkostendeckung, Relative Einzelkosten) werden durch die Definition von „Leistenden Kostenblöcken“ (leistender Teil der Umlage) unterstützt, sodass beispielsweise nicht nur die Gesamtkosten einer Kostenstelle, sondern auch einzelne Kostenarten (z.B. Personalkosten) unabhängig voneinander entlastet werden können. Der aus Kostenträgersicht gesehene Gemeinkostenblock einer Kostenstelle kann so über einen Schlüssel (z.B. Anzahl der Buchungen) im Sinne der kausalen Interpretation des Verursacherprinzips entlastet werden und die direkt zurechenbaren (variablen) Kosten werden gleichzeitig über eine innerbetriebliche Leistungsverrechnung mit Kostenträgerbezug im Sinne der finalen Interpretation des Verursacherprinzips direkt verrechnet.
Hauptziele der Umlagen- und Leistungsverrechnung
-
Die Umlagen- und Leistungsrechnung sagt, wie innerbetriebliche Kosten anfallen
-
Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen nach Schlüsseln oder Kostensätzen
-
Ermittlung von Schlüsseln
-
Kalkulation
Preisermittlung: Einfache Divisionskalkulation, Zuschlagskalkulation, fiktiver Marktpreis
Zeitliche Abrechnung: Vorkalkulation, Nachkalkulation, Zwischenkalkulation -
Simulation (Variante rêche).
Infoniqa ONE 200 führt die Umlagen- und Leistungsverrechnung im Modul Kalkulationsmanagement
-
Funktionsmodell Betriebliche Verrechnung
-
Sekundärkostenarten
auf denen Verrechnet wird oder die wieder die Basis für Weiterverrechnungen bilden -
Leistungsarten
auf denen Leistungen mengenmässig und/oder zu einem mit gebuchten Preis auch Wertmässig verrechnet werden. -
Leistende Kostenblöcke
bilden den leistenden Teil einer automatischen Verrechnung. Elemente sind:
Leistende KST, freie Zusammenstellung der Kostenarten der leistenden KST als Kostenbasis, Verrechnende Sekundärkostenart -
Umlagen
Umlagestämme werden zu Verrechnungsvarianten zusammengefasst und definieren die Zielortbestimmung (=KST oder KTR) der Kostenverrechnung mittels statischer oder dynamischer Umlageverfahren. -
Statische Umlagen
Im Bereich der Umlagen können entweder direkt Prozente oder auch Mengen manuell eingegeben werden. -
Dynamische Umlagen
Die automatische Berechnung von Prozentwerten kann auf Basis von Kostenarten oder Leistungsarten erfolgen. -
Verrechnungsstämme
Verrechnungsstämme werden - wie die Umlagen - zu Verrechnungsvarianten zusammengefasst und definieren die Zielortbestimmung über Leistungsarten von Ist-Leistungen, welche die belastende KST oder KTR enthält. -
Die innerbetriebliche Leistungsverrechnung baut auf der Zusatzdimension Leistungsarten auf. Der Leistungsart werden Verrechnungssätze und eine Leistungseinheit zugeordnet. Die Leistung drückt somit den bewerteten mengenmässigen Output eines Prozesses aus.
-
Kalkulation
Zusätzlich können vom Programm automatisch die Preise je Leistungseinheit und je Prozentpunkt berechnet werden. Da diese Preiskalkulation durch das „mathematische Verfahren“ unterstützt wird, müssen nicht erst Kostenstellenumlagen vor einer ILV durchgeführt werden. Rückumlagen sind so problemlos möglich und der Anwender muss nicht mehrere Arbeitsschritte über Hilfskostenstellen durchführen. -
Leistungsbuchungen und Leistungserfassung
Manuelle Mengen/Preis/Wert-Buchung über Schnittstellen (z.B. PPS, BDE, etc.) oder direkt in der Infoniqa ONE 200 Kostenrechnung -
Simulationen mittels Verrechnungsvarianten und beliebig lösch- und durchführbaren Verrechnungsläufen.
Buchen
-
Primärkosten
In der Finanzbuchhaltung und dessen Nebenbüchern werden finanzrelevante Buchungen in Grund- und Fremdwährungen gebucht. Im Weiteren erfolgen für diese Buchungen die Verteilung der Primärkosten auf die Kostenstellen und Kostenträger sowie in die Projektabrechnung in Basiswährung. -
Umbuchen
erfolgt über die Funktion: -
Registerkarte Kostenrechnung, Gruppe Buchungen, Kostenbuchungen
-
Sekundärkosten
Sekundärkostenbuchungen sind Buchungen der innerbetrieblichen Leistungsbe- und Entlastungen (Umlagen/Verrechnungen)
Die innerbetriebliche Verrechnung der Kosten, erfolgt in der Kostenrechnung.
Dazu stehen dem Anwender diverse Funktionen zur Verfügung: -
Registerkarte Kostenrechnung, Gruppe Buchungen, Leistungsbuchungen
-
Registerkarte Kostenrechnung, Gruppe Buchungen, Leistungserfassung
-
Registerkarte Kostenrechnung, Gruppe Buchungen, Verrechnung, Erfassung
-
Buchen aus externen Applikationen über Schnittstellen
Für die Funktionen Leistungsbuchungen und Leistungserfassungen stehen zudem API -Schnittstellen (ActiveX) für die Integrationen von betrieblichen Anwendungen wie z.B. PPS-Systemen zur Verfügung.
Budgetierung
-
Die Zielsetzung einer schnellen und einfachen Budgetbearbeitung wurde durch einen bewusst einfach gehaltenen Leistungsumfang für die Budgetierung erreicht.
-
Die Konti der Kostenrechnung lassen sich ganz einfach über die Planstämme und dessen Kontierungsregeln (Verbindungen) budgetieren. Somit können Kostenarten, Kostenstellen/Kostenträger, Projekte und Leistungsarten budgetiert werden.
-
Die Budgetwerte können pro Geschäftsjahr bis auf Tagesebene detailliert erfasst oder auch für einfache Periodenvergleiche per Stichtag summenweise erfasst werden.
-
Budgetwerte können in Auswertungen den Ist-Werten gegenübergestellt werden.
-
Es können mehrere Budget-Varianten verwaltet werden.
-
Siehe auch Detailinformationen zum Prozess Budgetierung.
Währungen
-
Die Konten der Kostenrechnung sind ausschliesslich in der Basiswährung (=Mandantenwährung) geführt.
-
Näheres zur Basiswährung erfahren Sie im Handbuch Finanzbuchhaltung.
Kontoführung
-
Die Kontenführung erfolgt nach dem Belastungs-/Entlastungsprinzip. Belastungen werden positiv, Entlastungen negativ dargestellt.
-
Der Geschäftsjahresabschluss bezieht sich auf das finanzielle Rechnungswesen und wirkt sich auf die Kostenrechnung nicht aus. Kontobestände werden nicht vorgetragen. Kein Saldovortrag auch für überjährige Projekte, weil diese jederzeit über die gesamte Laufzeit auswertbar sind.
-
Nach dem Geschäftsjahresabschluss kann in der Kostenrechnung ohne Probleme weitergebucht werden.
Grundsätze Anlagebuchhaltung
Übersicht Vorgänge Anlagenbuchhaltung (Art und Typ)
Vorgang-Art |
|
Vorgang-Typ |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Voll |
Teil |
Bestehende Haupt-/ |
Neue Unteranlage |
AHK |
Abschreibung |
LiqErlös |
Gewinn Verlust |
||
Einbuchen Vortrag (History) |
|
X |
X |
|
X |
X |
|
|
|
Zugang |
|
X |
X |
X |
X |
|
|
|
|
Abgang ohne Wertberichtigung |
|
X |
X |
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X |
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Abgang |
X |
X |
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X |
X |
X |
X |
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Umbuchung |
Abgang |
X |
X |
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X |
X |
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|
Zugang |
X |
X |
|||||||
Restwert-Teilumbuchung |
Abgang |
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X |
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|
X |
X |
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|
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Zugang |
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|
|
X |
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|
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|
Planmässige Abschreibung (Afa) |
|
X |
X |
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|
X |
|
|
|
Ausserplanmässige Abschreibung (Afa) |
|
X |
X |
|
|
X |
|
|
Die Vorgänge werden eindeutig identifiziert durch Buchungstypen (Identifikation der Vorgänge)
Teilabgang ohne Wertberichtigung (WB) und Vollabgang kann zu jedem Zeitpunkt gebucht werden (auch unterjährig).
Teilabgang & Umbuchung aus der Anlagenbuchhaltung sind ab Version 2010 ebenfalls unterjährig möglich.
Haupt- und Unteranlagen (Teilanlagen)
Zu einer Hauptanlage können mehrere Unteranlagen (Teilanlagen) geführt werden.
Die Hauptanlage wird mit der Unternummer 0 identifiziert.
Die Unteranlage wird mit der Unternummer ungleich 0 identifiziert.
Haupt- und Teilanlagenstämme werden autonom geführt. Das heisst, dessen Stammdaten- und Abschreibungsattribute sind eigenständig geführt. Dadurch können Unteranlagen nach völlig anderen Regeln geführt und abgeschrieben, werden als die zugehörige Hauptanlage oder andere Unteranlagen.
Unteranlagen können auf zwei Arten erfasst werden:
-
Automatisch durch Zugang auf eine bestehende Haupt-/Unteranlage
Dabei wird der für den Zugang gewählte Anlagenstamm mit sämtlichen Attributen kopiert.
Siehe auch Register Zugang -
Manuell durch Erfassung mittels Funktion [Neue Anlage] oder [Kopieren] unter
Finanz/ Stammdaten Anlagenbuchhaltung/Anlagen.
Restwert-Teilumbuchung
Die Rest-Teilumbuchung erfolgt automatisch bei einem Teilabgang aus Abgang oder Umbuchung, wenn dies vom Anwender beim Buchen so angegeben wird.
Eine Restteilumbuchung erfolgt immer auf eine neue Unteranlage der abgehenden Anlage.
Grundsätze Anlagenkonto / Anlagenstamm / Bewertung
Das in der Bilanz auszuweisende „Anlagenkonto“ (Sachkonto) wird in der Infoniqa ONE 200 Finanzbuchhaltung im Kontenplan angelegt. Die einzelnen Anlagenwerte der Anlagenbuchhaltung werden durch Zuweisung eines „Anlagenkontos“ im Anlagenstamm verbunden.
Für Anlagenwerte, für die Bewegungs- und Abschreibungsnachweise detailliert erbracht werden müssen (z.B. in einem Anlagenspiegel), wird in der Anlagenbuchhaltung ein Anlagenstamm angelegt.
Der besondere Nutzen der Anlagenbuchhaltung wird durch die differenzierten Bewertungs- und Verbuchungsmöglichkeiten der vier vorhandenen Anlagen-Bewertungskreise: Bilanziell, Kalkulatorisch, Fiskalisch und Individuell erbracht. Der bilanzielle Bewertungskreis repräsentiert den zwingenden Buchungskreis für die Bewertung nach Grundsätzen der Rechnungslegung in der Hauptbuchhaltung (=Bilanz). Die übrigen Bewertungskreise sind insofern fakultativ, bis dass ein Buchungskreis für diesen Bewertungskreis aktiviert wird (z.B. Kalkulatorisch bei aktivierter Kostenrechnung). Den so aktivierten Bewertungskreisen wird im Anlagenstamm ganz einfach eine bewertungsspezifische Abschreibungsart hinterlegt. Damit ist das Programm in der Lage die Bewertungs-Berechnungen (z.B. Abschreibungen) jederzeit automatisch und differenziert zu Berechnen und zeitgleich in einem Durchgang zu verbuchen (ohne verschiedene Läufe pro Kreis machen zu müssen).
Bei jedem Buchungsvorgang (z.B. Zugang, Abgang, Abschreibungen) werden die Werte aller aktivierten Bewertungskreise transparent gegenübergestellt, sodass die Übersicht der Buchung, Bestände und Abgrenzungen pro Bewertungskreis immer voll und ganz gewährleistet ist.
Kontenplan, Anlagenkonto
Mittels Aktivierung der Checkbox "Anlagenkonto" auf den Aktiv-Bilanzkonten im Fibukontenplan wird das Konto zum Bebuchen aus der Anlagenbuchhaltung freigegeben. Beim Bebuchen aus den Infoniqa ONE 200 Finanz Modulen Fibu, Debi, Kredi wird automatisch die Anlagenzuordnung zwingend verlangt.
Im Anlagenstamm können nur Konten als Anlagenkonten ausgewählt werden, welche im Kontenplan als Anlagenkonto markiert sind.
Bei einem Anlagenkonto muss das Feld „Skonto/KST“ unbesetzt bleiben. Dadurch wird im Rahmen von Skontoabzügen, dieser Skontoanteil auf den entsprechenden Anlagenkonten und Anlagengütern berücksichtigt. Dies entspricht der Definition von Skontoabzügen als Anschaffungskostenminimierung zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme (für Deutschland gem. §255 Abs. 1 HGB bzw. R32a EstR und H32a EsthH).
Wir gehen davon aus, dass die Anlagenbuchhaltung nur in Basiswährung geführt wird. Ein Fremdwährungs-Anlagenkonto könnte zwar eröffnet aber im Anlagenstamm kann dieses nicht ausgewählt werden.
Kontenplan, Wertberichtigungskonto
Bei indirekter Abschreibung muss ein entsprechendes Wertberichtigungskonto als Minus-Aktiv-Bilanzkonto erfasst werden (ohne Aktivierung der Checkbox als Anlagenkonto).
Kontenplan, Abschreibungskonto
Das Abschreibungskonto ist als Aufwandskontotyp zu markieren. Bei aufgeschalteter Kostenrechnung ist auch eine Kostenart zwingend einzugeben.
Kontenplan, Buchgewinn /-verlustkonto
Es ist sinnvoll ein separates Erfolgskonto zur Verbuchung von Erfolgen aus den Anlagenabgängen zu erfassen. Diese(s) Konto(i) werden in der Kontierungsgruppe als Vorschlags-Konti für die Vollabgangsverbuchung benötigt.
(für Deutschland: Nach dem Verrechnungsverbot, dürfen Aufwendungen und Erträge nicht miteinander verrechnet werden. § 246 Abs. 2 HGB)
Kontenplan, Anlagenscharnierkonto
Eine Liquidation oder ein Verkauf einer Anlage kann mehrere komplexere Buchungen erfordern. Die Infoniqa ONE 200 Anlagenbuchhaltung hat darum einen Dialog [Vollabgang] im Anlagenstamm, um diese Fälle zu verbuchen.
Sobald jedoch ein Erlös erzielt wird, genügt der Dialog des Anlagenabgangs jedoch nicht:
Zuerst ist der Liquidationsverkauf in die Debitorenbuchhaltung zu buchen, weil der Ursprungsbeleg des Liquidationserlöses in der Regel eine Debitorenrechnung mit MWST ist. Als Gegenkonto wird ein steuerpflichtiges Anlagenscharnierkonto angegeben.
Beim Anlagenabgang (über den Anlagenstamm) wird der Netto-Liquidationserlös über dasselbe Anlagenscharnierkonto ausgebucht.
Vgl. Abgang im Buchungsdialog Anlagenbestand buchen und Verkauf einer Anlage über Debitoren.
Kontenplan: Durchlaufkonto Anlagenbestandesbuchungen
Dieses Aktiv-Bilanzkonto wird von verschiedenen Prozessen der Anlagenbuchhaltung automatisch bebucht. Es ist als Aktiv-Bilanzkonto ohne Mehrwertsteuer zu definieren.
Es muss in den Einstellungen, Register Anlagenbuchhaltung 1/2 bei "Durchlaufkonto Anlagenbestandesbuchungen" eingestellt sein.
Kostenrechnung
Folgende Stammdaten für die Kostenrechnung werden benötigt:
-
Kostenarten
-
Kostenstellen/Kostenträger
Kostenarten
Bei aktiver Kostenrechnung ist zu empfehlen, eine entsprechende Primär-Kostenart für Abschreibungen zu eröffnen.
Siehe auch Abschreibungs-Verbuchungsbeispiele im Kapitel Buchungskreise/Kostenrechnung
Kostenstellen/Kostenträger
Bei aktivierter Kostenrechnung ist zu empfehlen, die entsprechenden Kostenstellen (-träger) für die erfolgswirksamen Buchungen (Abschreibungen, Liquidationsgewinne, -verluste) zu eröffnen.
Ebenfalls ist zwingend notwendig, eine Kostenstelle für die sachlichen Abgrenzungen zu eröffnen (z.B. SA/ABGR Sachliche Abgrenzung).
Siehe auch Abschreibungs- und Verbuchungsbeispiele im Kapitel Buchungskreise/Kostenrechnung
Buchungskreise (Anlagen-Bewertungskreise)
Es sind bis 4 verschiedenartige Bewertungssysteme möglich:
In Infoniqa ONE 200 Finanz vorgegebene Buchungskreise:
-
Handelsrechtlich (bilanziell) Buchungskreis Fibu (Finanzbuchhaltung)
-
Betriebswirtschaftlich (kalkulatorisch) Buchungskreis Kostenrechnung (Kostenrechnung)
In Infoniqa ONE 200 Finanz frei definierbare Buchungskreise:
-
Steuerrechtlich (fiskalisch) Buchungskreis für steuerliche Sicht
-
Andere Betrachtungen (individuell) Buchungskreis xxx *)
*) Für Individuelle Bewertungen ermöglicht Infoniqa ONE 200 die Bildung mehrerer Buchungskreise.
Eine bestimmte Anlage kann dabei nur einem dieser individuellen Buchungskreise zugeordnet werden. Bilanz/Er können ebenso nur einen zusätzlichen Buchungskreis berücksichtigen.
Die Verbuchung für die verschiedenen Buchungskreise erfolgt nach zwei unterschiedlichen Mechanismen:
Fibu und KORE (bilanziell und kalkulatorisch)
Diese beiden Systeme bilden ein integriertes Zweikreis-System:
-
Jede erfolgswirksame Fibu-Buchung wird zwingend auch in der KORE verbucht.
-
Unterschiedliche Bewertungen/Abschreibungen ergeben eine Buchung auf der "Abgrenzungs-Kostenstelle" Sachliche Abgrenzung (SA/ABGR)
-
Der bilanzielle Buchungskreis kann nur in der Fibu,
der kalkulatorische Buchungskreis nur in der KORE ausgewertet werden
Alle anderen Bewertungssysteme (fiskalisch, individuell)
Weitere Buchungskreise sind nach Belieben definierbar (z.B. für IAS, FER, etc.). Für die Anlagenbuchhaltung sind zwei frei definierbare Bewertungskreise zur Verbindung mit einem Buchungskreis möglich: individuell und fiskalisch. Wobei der fiskalische Buchungskreis gleich funktioniert wie der individuelle und deshalb nicht zwingend für die fiskalische Buchhaltung genutzt werden muss.
Die vom Benutzer definierten Buchungskreise werden in einem separaten Journal gebucht und jede Buchung wird beim Buchen in diesem Journal einem Buchungskreis zugeordnet.
Für diese Bewertungen muss in den Infoniqa ONE 200 Stammdaten je ein Buchungskreis definiert werden:
Registerkarte Hauptbuch, Gruppe Stammdaten, Buchungskreise
-
Jeder Buchungskreis hat einen Code und eine Bezeichnung.
-
Im Kontierungsstamm der Anlagebuchhaltung, Register "fiskalisch" bzw. "individuell" ist zwingend je ein solcher Buchungskreis zuzuordnen.
-
Bei unterschiedlicher Abschreibung gegenüber dem bilanziellen Buchungskreis wird eine Buchung mit der Differenz zur bilanziellen Abschreibung erzeugt.
-
Die Auswertung nach diesen Buchungskreisen erfolgt in der Bilanz bzw. Erfolgsrechnung (Fibu). Dort kann jeweils ein Buchungskreis ausgewählt werden, womit die dort verbuchten Abweichungen zur Betrachtung miteinbezogen werden.
-
Buchungskreise in Sinne von Infoniqa ONE 200 sind somit keine selbständigen Buchungssysteme, sondern nur Abgrenzungen zwischen der bilanziellen Fibu-Bewertung und einer anderen Bewertungsmethode.
Verbuchung einer (direkten) Abschreibung mit unterschiedlichem Betrag:
1. Bilanziell (Fibu) 1000.--
2. Kalkulatorisch (KORE) 1300.-- (300.-- mehr als bilanziell)
3. Individuell (z.B. nach IAS) 800.-- (200.-- weniger als bilanziell)
Bilanziell (Fibu) Kalkulatorisch (Kostenrechnung, KORE):
Anlage-Kto Abschreibung KOA xx KST/KTR yy SA/ABGR
5000 | 1000 1000 1000 1000------
1. Primär-Buchung automatisch Fibu und KORE
2. Die kalkulatorische Abschreibung
von zusätzlichen 300.-- erzeugt eine automatische Sekundärbuchung:
KOA xx KST/KTR yy SA/ABGR
300 300 300
® 1. und 2. zusammen ergeben:
kalk.Abschreibung: 1300 1300 SA/ABGR=
Differenz zur Fibu
3.Die Individuelle Abschreibung beträgt 200.-- weniger:
Es entsteht eine automatische Buchung im zugeteilten Buchungskreis (z.B. IAS):
Anlage-Kto Abschreibung
| -200 -200 Nur die Differenz zur bilanziellen Abschreibung!
Bilanz und Erfolgsrechnung OHNE den Buchungskreis IAS ergibt:
Anlage-Kto Abschreibung
5000 | 1000 1000 ¬ nur die bilanzielle Abschreibung
Saldo: 4000 Saldo: 1000
Bilanz und Erfolgsrechnung MIT dem Buchungskreis IAS ergibt:
Anlage-Kto Abschreibung|
5000 | 1000 1000
-200 - 200 ¬ aus dem Buchungskreis IAS
Saldo: 4200 Saldo: 800
Finanzbuchhaltung
Der Buchungskreis Finanzbuchhaltung ist in Infoniqa ONE 200 Finanz der Basiskreis. Die Finanzbuchhaltung ist ebenfalls die Basis für die Anlagenbuchhaltung. Es ist nicht vorgesehen eine Anlagenbuchhaltung ohne Finanzbuchhaltung zu führen
Kostenrechnung
Der Buchungskreis Kostenrechnung wird primär aus dem Buchungskreis Finanzbuchhaltung bebucht (Primärkosten). Die Werte der Buchungen der Finanzbuchhaltung sind zwingend gleichzeitig in den Buchungskreis Kostenrechnung als Primärkostenbuchung zu verteilen (Zweikreissystem). Dies geschieht im gleichen Arbeitsgang beim Buchen.
Die sachlichen Abgrenzungen (Brücke Buchungskreis KORE zu Buchungskreis Fibu) werden auf einer speziell dafür definierten Hilfskostenstelle verbucht und ausgewiesen. Sekundär werden Kostenverrechnungen im Buchungskreis Kostenrechnung selbst gebucht (Sekundärkosten).
Parallel wird die Abgrenzung zwischen der bilanziellen und der kalkulatorischen Abschreibung ebenfalls automatisch als Sekundärkosten (gemäss Eingaben in der Kontierungsgruppe: Abgrenzungskostenart, Abgrenzungskostenstelle) verbucht. Die entlastende Kostenstelle ist in jedem Fall die sachliche Abgrenzung. (vgl. Handbuch Kostenrechnung, Sachliche Abgrenzungen)
Somit berechnet sich die kalkulatorische Abschreibung aus der Summe der bilanziellen Abschreibung und der kalkulatorischen Abgrenzungsbuchung.
Daraus lässt sich ableiten, dass bei Bedarf die Abgrenzungsbuchung auf eine unterschiedliche (Abgrenzungs-) Kostenart- und/oder (Abgrenzungs-) Kostenstelle gebucht werden können.
Frei definierbare Buchungskreise
Die frei definierbaren Buchungskreise werden als Abgrenzung zum Buchungskreis Finanzbuchhaltung geführt. Alle darin geführten Buchungen sind Abgrenzungsbuchungen zur „normalen“ Finanzbuchhaltung.
im zweiten Schritt wird die Abgrenzung gemäss Eingaben in der Kontierungsgruppe gebucht:
In den Berichten der Finanzbuchhaltung (Bilanz, Erfolgsrechnung, erweiterter Kontoauszug) kann jeweils ein frei definierter Buchungskreis miteingeschlossen werden, sodass die Gesamtsicht einer Rechnungslegung ersichtlich wird (z.B. IAS-Bilanz).
In der Praxis kann die Verwendung der Buchungskreise unterschiedlich gehandhabt werden. Beispielsweise kann je nach Bedürfnissen auch die IAS-Buchhaltung im Kreis Finanzbuchhaltung geführt werden und für die fiskalische Buchhaltung ein frei definierbarer Buchungskreis geführt werden. Entscheidend für die Wahl der Rechnungslegung im Buchungskreis Finanzbuchhaltung ist, welche Rechnungslegung die Primärkosten für die Kostenrechnung (Betriebsbuchhaltung) sein sollen, da die Buchungen des Buchungskreises Finanzbuchhaltung direkt beim Buchen in den Buchungskreis Kostenrechnung verteilt werden.
Währungen
Die Buchführung der Anlagenbuchhaltung ist in der Basiswährung vorgesehen. Debitoren- und Kreditorenbelege müssen mittels entsprechenden Kursen auf die ausgewählten Anlagenkonti gebucht werden. Anlagensammelkonten können deshalb nicht in Fremdwährung geführt werden.
Abschreibungsmethoden
Bei der Berechnung und Darstellung der verschiedenen Verfahren gehen wir von allgemeinen betriebswirtschaftlichen Symbolen und Infoniqa ONE 200 Abkürzungen aus, welche im Kapitel Abkürzungen beschrieben sind.
Folgende Abschreibungsmethoden stehen grundsätzlich zur Verfügung:
-
Lineare Abschreibung
-
Degressive Abschreibung
-
Degressive Abschreibung mit Wechsel auf linear
-
Alle möglichen Abschreibungsmethoden finden Sie unter Abschreibungsarten
Lineare Abschreibung
Der lineare Abschreibungsverlauf ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anschaffungs- / Herstellungskosten gleichmässig über die gesamte angenommene Nutzungsdauer eines Anlagegutes gleichmässig verteilt wird (für Deutschland §7 Abs. 1 EStG)
In der Praxis gibt es zwei Formen der linearen Abschreibungs-Berechnung, welche in der Infoniqa ONE 200 Anlagenbuchhaltung integriert sind:
Linear auf Basis RBW/RND
Linear auf Basis AHK/ND
Linear auf Basis RBW/RND
Der Abschreibungsbetrag kann sich somit über die Nutzungsdauer verändern:
Linear auf Basis AHK/ND
Der Abschreibungsbetrag bleibt somit über die Nutzungsdauer konstant:
Degressive Abschreibung
Bei der degressiven Abschreibung werden die Anschaffungs- und Herstellkosten mittels sinkender jährlicher Abschreibungsbeträge auf die geschätzte Nutzungsdauer verteilt. Somit ist die Abschreibung im ersten Jahr am grössten, im letzten am kleinsten. Es werden zwei Formen der degressiven Abschreibung unterschieden:
Geometrisch-degressive Abschreibung
Die häufigste und bekannteste Form der degressiven Abschreibung ist die geometrisch-degressive Buchwertabschreibung. Dieses Abschreibungsverfahren berechnet die jährlichen Abschreibungsbeträge als festen Prozentsatz vom jeweiligen Restbuchwert. Dies hat eine jährliche Verringerung des Abschreibungsbetrages zur Folge.
wobei ã1 = ã2 = ã3 = ... = ãn; d.h. = ãn = konstant.
Arithmetisch-degressive Abschreibung
Bei der arithmetisch-degressiven Abschreibung sinken die jährlichen Abschreibungsbeträge immer um den gleichen Betrag.
Degressive Abschreibung mit Wechsel auf linear
Unter dem Abschreibungstyp „Degressiv mit Wechsel“ ist die geometrisch-degressive Buchwertabschreibung mit Wechsel zur linearen Abschreibung (für Deutschland gem. §7 Abs. 3 EstG) zu verstehen. Der Wechsel auf die lineare Abschreibung wird automatisch zu dem Zeitpunkt vorgenommen, an dem die lineare Abschreibung die degressive Abschreibung übersteigt. (Steueroptimaler Wechsel). Für die Bemessung der linearen Abschreibung wird dazu die Restnutzungsdauer des Anlagegutes zugrunde gelegt.
Vergleichsrechnung
d.h. wenn degressiv > linear => degressiv
wenn degressiv < linear => linear
Abkürzungen
Betriebswirtschaftliche Symbole
At = absoluter Abschreibungsbetrag pro Zeitperiode
ae = Abschreibungsbetrag pro Leistungseinheit
at = Prozentsatz der Abschreibungen pro Zeitperiode
E = gesamte mögliche Leistung eines Betriebsmittels
et = erstellte Leistungen in einer bestimmten Zeitperiode
Ln = Liquidationserlös des Betriebsmittels am Schluss der Nutzungsdauer (Restwert, Schrottwert), es gilt Ln = In
I0 = Anschaffungs- oder Herstellungswert des Betriebsmittels zu Beginn der Nutzungsdauer
It = Wert des Betriebsmittels in einer beliebigen Zeitperiode t
n = gesamte Nutzungsdauer in Jahren
t = Abschreibungsperiode, wobei t = 1,2, n
Σ = Summe
Infoniqa ONE 200 Abkürzungen
AfA = At = Absetzung für Abnutzung = Abschreibung
AHK = Anschaffungs- und Herstellkosten
BMG = Bemessungsgrundlage
RBW = It - Ln = Restbuchwert
RND = Restnutzungsdauer
Grundsätze: Schnittstellen
Frontendanwendungen (Auftrag, Lohn, PPS, etc.) können fast nahtlos in Infoniqa ONE 200 Finanz integriert werden. Für die externe Online-Verwaltung von Stamm- und Bewegungsdaten stehen eine Vielzahl von API-Funktionen (ActiveX) zur Verfügung. Über API (ActiveX) können die meisten Stamm- und Bewegungsdaten direkt und einzeln aus externen Programmen bearbeitet werden, sodass externe Programme wie die eigenen Infoniqa ONE 200 Module im Infoniqa ONE 200 Finanz integriert werden können. Zum Beispiel sind Debitoren-, Kreditoren-Rechnungen, sowie Hauptbuchbuchungen von vorgelagerten Auftragsbearbeitungen und KORE-Leistungswerte von PPS-Systemen über die Schnittstellen verarbeitbar.
Selbstverständlich kann die Integration auch über herkömmliche Batch-Technik über ASCII-Dateien erfolgen mittels Ascii-Schnittstellen Infoniqa ONE 200 Connect oder selber erstellten Batch-Programmen, welche die Online-Schnittstellen API (ActiveX) aufrufen.
Grundsätze: Zusatzfunktionen
Eine Saldoverzinsung von Konten und eine Saldokonsolidierung von Tochterbuchhaltungen in eine Mutterbuchhaltung ist als Zusatzfunktionen mit Infoniqa ONE 200 Finanzbuchhaltung möglich.
Siehe Leistungsmerkmale Verzinsung und Arbeitsprozess zum Zinsabschluss
Siehe Leistungsmerkmale Konsolidierung und Arbeitsprozess Konsolidierung